National- und Ständeratswahlen 2015 | Sebastian Werlen (23), Juso

«Bau der Autobahn im Oberwallis war unnötig und falsch»

Sebastian Werlen: «Viele Walliser sind gerne in der Opferrolle.»
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Sebastian Werlen: «Viele Walliser sind gerne in der Opferrolle.»
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch 27

Im Oktober 2015 sind National- und Ständeratswahlen. Auf 1815.ch erhalten die Kandidaten aus dem Oberwallis die Möglichkeit, zu aktuellen Themen Stellung und Position zu beziehen und den Wählern zu zeigen, welche Werte sie vertreten. Heute mit Juso-Nationalratskandidat Sebastian Werlen (23) aus Agarn.

Sebastian Werlen ist 23 Jahre alt und wohnt in Agarn. Der Sekretär der SP Oberwallis ist Nationalratskandidat für die Juso. Zu seinen Hobbys zählt er Musik, Fussball und Lesen.

1815.ch: A9: Warum harzt es beim Autobahn-Bau?

Sebastian Werlen: Es versuchen viele sich an der Autobahn eine goldene Nase zu verdienen. Rückblickend muss man feststellen, dass der Bau der Autobahn im Oberwallis unnötig und falsch war.

Autoverlad an der Furka, in Brig und am Lötschberg: Zu teuer für Oberwalliser?

Die Autoverlade sollten in die Autobahnvignette integriert werden. Dafür muss aber der Preis der Vignette erhöht werden.

Wirtschaftsstandort Oberwallis: Welche Bedeutung messen Sie der Lonza zu?

Die Lonza ist extrem wichtig für den Wirtschaftsstandort Oberwallis. Durch den Fehlentscheid der SNB unter Jordan ist sie unter Druck geraten. Es ist aber wichtig, dass nicht die Angestellten unter dem Fehlentscheid leiden müssen.

Quecksilber-Affäre: Wer trägt die Verantwortung und wer muss für alle Sanierungskosten aufkommen?

Die Lonza als Verursacher muss die Kosten tragen.

Grossraubtiere im Wallis: Ist ein Zusammenleben zwischen Wolf und Mensch möglich?

Diese Frage sollte durch eine nationale Volksabstimmung geklärt werden. Die Wolfsgegner sollten aufhören zu jammern und für eine Volksinitiative sammeln.

200-Jahr-Feier: Wie sehen Sie das Verhältnis des Wallis zur Deutschschweiz?

Viele Walliser sind gerne in der Opferrolle. Es ist aber falsch unsere Fehler immer dem Rest der Schweiz in die Schuhe zu schieben.

«Raspille-Graben»: Was halten Sie von einem «Halbkanton», wie das zuweilen von Oberwallisern verlangt wird?

Das ist totaler Blödsinn.

Homo-Ehen im Wallis: Wie stehen Sie zu gleichgeschlechtlichen Ehen?

Wer sich liebt, soll auch heiraten dürfen, unabhängig von ihren Geschlechtsteilen.

Sepp Blatter: Ein Sympathieträger fürs Oberwallis?

Nein, eine Schande für den Fussball und das Oberwallis. Sein Rücktritt war schon lange überfällig.

Cannabis und Co.: Was halten Sie von der Legalisierung von «weichen» Drogen?

Die Legalisierung des Cannabis ist schon lange überfällig, auch aus finanzpolitischer Sicht. Wegen des Verbots entgehen der Gesellschaft mindestens 250 Mio. Franken an Steuereinnahmen.

Die Kandidatenporträts werden seit dem 31. August 2015 in jener Reihenfolge publiziert, in welcher die Rückmeldungen eingegangen sind.

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Kommentare

  • Fabian - 112

    Autobahn unnötig?
    Scheint mir etwas kurzsichtig, diese Aussage.
    Wenn man z.B. vor 100 Jahren den Bau des Lötschbergtunnels so kurzsichtig betrachtet hätte, wäre er dann gebaut worden?

    • christian - 58

      das überrascht dich jetzt vielleicht, aber der lötschbergtunnel ist für die eisenbahn, wie der simplontunnel... wie die neat... also alles hat mit öffentlichem verkehr zu tun... die autobahn im oberwallis hingegen hat bis heute nur den schwarzgelben seilschaften gedient die sich äusserst lukrative mandate zugeschoben haben. bezahlt wäre sie warscheinlich locker schon zweimal... aber die feinen herren leben die nächstenliebe vor allem im bereich der portmonnai`s ihrer parteikollegen... aber es sind ja steuergelder, gibts ja jedes jahr neue...;)

  • Wismer Daniel - 2410

    Aber Achtung: Sebastian Werlen hat immerhin von allen bisherigen porträtierten Kandidaten, eine der meisten Kommentarbeiträge ausgelöst.

    • Triägja - 146

      Das ist schon so; Medienecho hat er ausgelöst, denn wer so einen Stuss von sich gibt und man sich vorstellen, dass so jemand Parteifarben vertritt und präsentieren will, das macht einem schon Gedanken......... Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass er schneller von der eigenen Partei abgeschossen wird, als der Wolf der Augstbordregion.

  • Peter Baltisberger - 5015

    Die Naivität dieses Kandidaten und seine schwachen, widersprüchlichen Argumente sprechen für sich. Der "Eric Cartman" der JUSO/SP spricht sich erst gegen eine Autobahn im Wallis aus, um den wirtschaftlichen Standort des Oberwallis zu fördern. Im gleichen Atemzug findet er die Lonza für das Oberwallis extrem wichtig und will dieser gleichzeitig wegen der Quecksilber-Affäre an den Karren fahren...

    Ich zeige diesem Herrn und seiner Partei jedenfalls noch diesen Herbst (einmal mehr) die rote Karte und gebe ihn zum "Abschuss" frei. Für einmal bin ich mir nämlich selbst nicht mehr sicher, ob die Wölfe oder die Linken das grösste Übel im Wallis darstellen.

    Übrigens: Was Sepp Blatter geleistet hat, das muss zuerst mal jemand nachmachen. Auch wenn er den Zeitpunkt seines Abgangs wohl verpasst hat, ist er alles andere als eine Schande.

    • Herrmann - 1516

      Die Lonza transportiert ihre Waren seit Jahrzehnten mit dem Güterzug. Also kein Wiederspruch zur Autobahn. Achtet darauf dass ihr nicht beleidigend werdet bei den Kommentaren. Auch mit unterschiedlichen politischen Meinungen sollte man die Würde des Gegenübers wahren.

    • Klaus - 1811

      Super Kommentar , Bravo Peter.

  • Jürgen - 2260

    Endlich einmal ein Politiker, der nicht einfach das nachplappert, was er glaubt, dass ein Grossteil der Bevölkerung gerne hören würde.

    In einem engen Tal wie dem Oberwallis überhaupt eine Autobahn bauen zu wollen, war eine blödsinnige Idee. Da stimme ich Herr Werlen zu. Eine Umfahrung von Visp hätte gereicht.

    Die Idee einer Volksabstimmung zum Wolf (Austritt aus der Berner Konvention) ist das Intelligenteste, was ich zu diesem Thema im letzten Jahr gehört habe. Endlich einmal keine leeren Parolen wie «Bei uns im dichtbesiedelten Wallis hat es keinen Platz für den Wolf».

    Sebastian Werlen erhält am 18. Oktober meine Stimme.

    • Klaus - 4012

      Dann hat er wenigstens eine!

  • Klaus - 6217

    Ja, mit 23 Jahren hat er bereits eine grosse Lebenserfahrung - darum auch seine banalen Antworten. Und dies als SP-Sekretär, da sieht man, dass es bei der SP-Oberwallis stark bergab geht.

  • Maria - 5310

    Sebastian Werlen!
    Darf ich Sie/dich fragen, ob Sie/du auch Konkretes im Köcher hast?

  • Sebastian - 1536

    Aus meiner Sicht ist eine Volksinitiative der einzige Weg den Wolf loszuwerden. Diese zu gewinnen ist sicher nicht einfach aber sonst werden wir auch in 4 Jahren die gleiche Disskussion führen.

    • Scharlui - 11

      Toni - für die Umsetzung von angenommenen Verfassungsinitiativen (Gesetze, Verordnungen, Vernehmlassungen und all das drum rum) ) wird dem Bundesrat pe Gesetz seit den Neunziger Jahren eine Frist von drei, ausnahmsweise maximal 4 Jhren eingeräumt. Vorher hatte es gar keine Frist, so dass die Mutterschaft erst nach 35 Jahren nach Annahme des Verfassungsartikles versichert wurde.
      Also - wa soll dein Klagen?

    • Toni - 195

      Genau, und sollte die Initative zustandekommen, und dann oh Wunder auch noch gewonnen werden, was passiert?
      Dasselbe wie bei vielen anderen (nicht bei allen) Volksinitiativen auch!! Die Umsetzung wird auf die lange Bank geschoben, und der ausgearbeitete Gesetzestext wird ein Gummiparagraf so dass alles auch den Verlieren der Initiative passend gemacht wird. Irgendwann haben wir dann vergessen dass wir ja mal was abgestimmt haben, was ja noch nicht umgesetzt ist. Dann ist ja dann sowieso zu spät.
      P.S. bin kein SVP Wähler.

  • Alexius - 7920

    Ach der Autobahnbau war falsch? Dann ist es ihm lieber dass sich jeden Tag ein elends langer Stau vor und in Visp bildet? Juso/SP/Grüne sind für mich unwählbar.

  • Franz - 2073

    Das die Autobahn die Wirtschaft ankurbelt ist eine Illusion. Einzig in Visp ist die Kantonstrasse manchmal überlastet. Ich stimme Werlen zu, die Autobahn war unnötig.

  • ERWIN - 5114

    Der Wolf hat in der Schweiz nichts zu suchen. Es besteht die Gefahr,
    dass unsere Landschaftsgärtner in den Bergregionen die Tätigkeit aufgeben.

    • Beobachter - 30

      @ Stefan:
      oder hat wohl eher bei einem Umweltpolitiker Asyl erhalten...!

    • Stefan - 315

      Seitdem der Wolf zum Abschuss freigegeben wurde hört man nichts mehr von ihm...Sehr komisch???Der hängt bestimmt schon an einer Wand eines Schäfers...

  • Stefan - 4918

    Sein Outfit passt zu seinen Aussagen.
    Kann man ja gar nicht ernst nehmen. Aber das ist halt SP Oberwallis...Meine Güte...
    Es ist einfach fast alles ein bisschen unüberlegt. (Ausgenommen die Sepp Blatter Frage.)

    • Triägja - 257

      Sein Outfit zu bemängeln finde ich falsch.
      Auch ein schlecht angezogener Mensch kann gute und vor allem anständige Gedanken von sich geben. Dass der schlechte Geschmack hier übereinstimmt, ist reiner Zufall.

    • Eidgenosse - 3310

      genau das geht nicht. man sollte ein sennenchutteli tragen oder wenigstens ein hemmli mit schweizerkreuz-anstecker wenn man politik machen will. mit meinem traktor darf ich zwar nicht auf die autobahn aber die autobahn ist wichtig für die turisten.

  • Toni - 9017

    Nicht nur die Aussage zum Thema Autobahn, mehrere andere Aussagen zeigen auch die Unreife dieses Typen.
    =Autobahn NEIN, aber Wirtschaftsstandort "Lonza" JA
    =Quecksilber: nur schwarz/weiss, d.h. Lonza ist schuld, also zahlen. Dass zum Zeitpunkt der Verschmutzung die Gesetze anders waren, und auch der Staat seinen Teil leisten muss wird ausgeblendet.
    =Grossraubtiere: Abstimmung :-) So dass es uns gleich ergeht wie bei der Zweitwohnung und Raumplanung, als uns die Bevölkerungsstarken stätischen Kantone Ihre Meinung aufzwingen können.
    Mein Fazit: JUSO/SP nicht wählbar.

    • Hans Schmid - 1750

      Sie bezeichnen Herr Werlen als unreif, weil er Antworten gibt die Sie noch nie gehört haben und darum als unpassend empfinden.
      Meiner Meinung nach sind seine Antworten hingegen die besten welche in dieser Serie bisher gegeben wurden: Sie entsprechen nicht alle einem vorgekauten Parteiprogramm und sind ANDERS. Das zeigt mir, dieser Politiker hat Mut und die Kapazität auf eigene Ideen zu kommen - auf neue Ideen! Genau deshalb wird er auf meiner Liste landen, denn Änderungen sind vonnöten - es muss endlich über die wirklichen Probleme diskutiert werden. Was ihr mit dem Wolf macht, kümmert in Wahrheit niemanden. Dieses Thema dient einzig und allein der Beschäftigung des Volkes, damit dieses nicht auf andere, wichtigere Themen abschweift.

  • Wismer Daniel - 2957

    Hätte man nicht auch die bestehende Strasse auf 4 Spuren ausbauen können ? Engpässe untertunneln?
    Eine Autobahnraststätte braucht es im Oberwallis ganz sicher nicht. Zudem hätte man kostbares Kulturland in der Talebene vor der Zerstörung bewahren können !

    • Scharlui - 20

      Hab ich mir auch erst gedacht. Doch das hätte letztendlich zu einem fast noch höheren aber zumindest nicht viel geringeren Bodenverbrauch geführt.
      Viel mehr Über- und Unterführungen, viel mehr bodenintensive Anschlüsse etc..

  • Rudi - 8320

    Der Bau der Autobahn im Oberwallis war unnötig und falsch!? Lese ich das richtig?
    Klar ist nicht alles so abgelaufen wie es sollte... Aber eine solche Aussage für einen Politiker? Eine Autobahn welche die Oberwalliser Wirtschaft ankurbelt und das ewige Verkehrschaos in Ordnung bringen soll!

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