Affäre Astra | Bestechungsvorwürfe gegen bisherigen Interalp-Geschäftsführer
«Eine Kiste Wein und ein Geschenkkorb mit Salami...»

Bestechung? Bei den Arbeitsvergaben im Rahmen der Sanierung der Simplon Passstrasse soll es zu illegalen Machenschaften gekommen sein.
Foto: Walliser Bote
Zwei Beamte des Astra und der bisherige Geschäftsführer der Interalp Bau AG sitzen seit letzter Woche in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen sie wegen Bestechung und ungetreuer Geschäftsführung. Laut «SonntagsBlick» geht es dabei vor allem um Einladungen zum Essen und andere Geschenke.
Der bisherige Geschäftsführer der Interalp Bau AG habe die Astra-Vertreter etwa zu seinen Barbarafeiern eingeladen. Auch jeweils beim Abschluss eines Projekts habe es ein Essen in privatem Rahmen gegeben, gemeinsam mit den Vertretern des Astra.
Anwalt Fernando Willisch sagt gegenüber «SonntagsBlick»: «Eine Kiste Wein und ein Geschenkkorb mit Salami, Käse, Risotto und Tartuffi sind der Hauptvorwurf der Bundesanwaltschaft gegen meinen Klienten.» Er bestätigt auch die Einladungen der Astra-Mitarbeiter zu Essen: «Nach Abschluss eines Projekts und zur Barbarafeier wurden die Verantwortlichen des Astra jeweils eingeladen», das sei in der Branche durchaus so üblich.
Unüblich: Es seien zudem grosszügig Geschenke verteilt worden. So hängt laut «SonntagsBlick» in der Gemeindeverwaltung von Gondo ein Bild im Wert von mehreren Tausend Franken. «Donato da Interalp Bau AG – Visp», steht auf der Messingplakette am Bildrahmen. «Dabei erhielt die Firma Interalp nie gross Aufträge von uns», sagt der Gemeindeschreiber von Gondo, Lukas Zenklusen, gegenüber «SonntagsBlick».
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Kommentare
Karlheinz - ↑15↓2
Sowas von peinlich, nach jetzigem Faktenstand (und mehr wird da vermutlich nicht mehr rauskommen) geht es um Nachtessen nach Projektabschlüssen und Wein und dafür werden 2 Personen in eine 3 monatige U-Haft gesetzt.
(Wegen Fluchtgefahr?)
Lächerlich sowas, mehr ist da nicht?
Schwache Anklage.
Hauptsache eine reisserische Story ohne Rücksicht auf Verluste.
In ein paar Tagen wird dann das nächste Schwein durchs Dorf getrieben.
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Charles-Louis Joris - ↑19↓7
Wenn es denn tatsächlich nur um Früchtekörbe s.l. geht, dann steht die Anklage auf schwachen Füssen.
Es ist viel mehr das eigentiche Ausschreibungsverfahren und die Konditionen darin zu hinterfragen, die Gemeinden, Kanton und Bund auch wegen der WTO-Auflagen - schon wieder ist nicht, wie irrtümlicherweise immer herum trompetet wird, die EU ausschlaggebend - dazu zwingt, der einzuhaltenden Maxime, dass der Tara, Brutto und vor allem Netto billigste zum Zuge kommt, nachzuleben. (Leider verpassten es Gewerkschaften, Bauunternehmer und SP seinerzeit, einer Annahme der WTO-Verträge nur bei gleichzeitiger Formulierung eines scharfen Entsendegesetzes zuzustimmen)
Zudem ist in diesem BLICK-Artikel, den wieder mal der zunehmend boulevardverseuchte Cyrill Pinto zu verantworten hat, wieder mal kein Wort davon die Rede, dass die Firma Interalp nur der verlängerte Arm der sehr aggressiven Frutiger Gruppe Thun ist..... in Thun befindet sich auch der Hauptsitz des A9-Projektes.
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martöns - ↑33↓8
Solange ich mit dem Finger auf andere zeige, lenke ich ab vom eigenen Scheisshaufen.
Oder wie sagte dereinst Jesus:
“Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“
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Viége - ↑31↓10
Tja... Akademiker sind per See keine "besseren" oder gar "Seriösere" Mitbürger...
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Bruno - ↑54↓9
Ich werde hier das Gefühl nicht los, das dem Sprichwort "Die Kleinen hängt man und die Grossen lässt man laufen" ziemlich stark nachgelebt wird.
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Bergbauer - ↑22↓7
Manus manum lavat. Bus DAs Wasser versiegt
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