Simplon | Amherd und Schmidt mit Antworten des Bundesrats nur teils zufrieden
Bund beurteilt Simplonpassstrasse als sicher

Brennender Lastwagen auf der Simplonpassstrasse im Oktober (Archivbild).
Foto: Walliser Bote
Der Bundesrat antwortete am Montag auf Fragen von Walliser Parlamentariern zum Gefahrenguttransport über den Simplon. Der Verkehr über die Passstrasse wird als hinreichend sicher beurteilt.
Sowohl CVP-Nationalrätin Viola Amherd als auch CSP-Nationalrat Roberto Schmidt wollten in der heutigen Fragerunde wissen, ob inzwischen Resultate aus dem Monitoring zu Gefahrenguttransporten über den Simplon bekannt sind und welche Massnahmen daraus abgeleitet werden. In beiden Antworten heisst es, der Bundesrat habe wiederholt dargelegt, dass er den aktuellen Gefahrgutverkehr auf der Simplonpassstrasse unter Berücksichtigung der getroffenen Sicherheitsmassnahmen als hinreichend sicher beurteilt. «Daran ändert auch der Lastwagenbrand vom 30. Oktober 2015 nichts.»
Messzahlen noch nicht verlässlich
Für eine genaue Verkehrserfassung sei im Juli des laufenden Jahres eine Anlage installiert worden. «Aktuell werden die Zahlen für die ersten fünf Monate ausgewertet und am 10. Dezember 2015 den Gemeinden präsentiert.» Diese Zahlen sind laut Bund derzeit aber noch nicht repräsentativ, da am Simplon das Verkehrsaufkommen, die Anzahl Lastwagenfahrten und der Anteil der Gefahrguttransporte saisonalen Schwankungen unterworfen sind. Man habe deshalb beschlossen, dass der Messzeitraum mindestens zwölf Monate dauern soll. Erst danach wird mit einer verlässlichen Statistik über die Anzahl Gefahrentransporte am Simplon gerechnet.
Gleichzeitig sollen die bereits gestarteten Sensibilisierungskampagnen fortgesetzt werden, hält der Bundesrat weiter fest. Periodisch werden hierbei Merkblätter mit Hinweisen zum richtigen Verhalten auf der Simplonpassstrasse an Lastwagenfahrer abgegeben. Dem Kanton Wallis sei ausserdem angeboten worden, zusätzliche polizeiliche Kontrollen finanziell zu unterstützen. «In den letzten Jahren wurden weiter zahlreiche Massnahmen umgesetzt, um die Sicherheit weiter zu erhöhen». So sind elf zusätzliche Retentionsbecken gebaut und die Fahrzeugrückhaltesysteme an kritischen Punkten verbessert worden.
Arbeitsgruppe wird gebildet
Roberto Schmidt wollte weiter wissen, wie der Bund die vom Kanton Wallis eingereichte Sicherheitsanalyse beurteilt. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Vorschlägen, die vom Staatsrat in Form eines Briefes an das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) gerichtet wurde. «Diese Vorschläge und weitere Massnahmen werden sorgfältig evaluiert. Für diese Evaluation wird derzeit eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit dem Kanton Wallis gebildet.»
Auf Anfrage von 1815.ch erklärt Viola Amherd, dass sie mit der bundesrätlichen Antwort nicht zufrieden sei. «Die Sicherheit ist derzeit nicht gegeben», betont sie. Die in den Antworten erwähnten zusätzlichen Bundesgelder für Polizeieinsätze an den Kanton hebt sie jedoch als positives Signal hervor. «Es wäre schade, wenn man diese Mittel nicht in Anspruch nehmen würde, vor allem für die Kontrolle ausländischer Lastwagenfahrer.» Auch Roberto Schmidt zeigt sich erfreut über die versprochenen zusätzlichen Gelder. Gleichzeitig findet er den Ansatz, dass sich Bund und Kanton in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe an einen Tisch setzen wollen, als vielversprechend.
pmo
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Sicher am Simplon - ↑49↓10
Sicher am Simplon ist Sicher dass er nicht Sicher ist.
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