Bildung | Zweite Phase der EPFL-Ansiedelung im Wallis mit Kauf des Druckzentrums Ronquoz
Gruppe ESH Médias baut in Monthey ein neues Druckzentrum

Soll der zweiten Phase des EPFL als Standort dienen, die Druckerei Les Ronquoz.
Foto: zvg
Der Staat Wallis will von der Editions Le Nouvelliste SA das Druckzentrum Ronquoz erwerben, um auf dem Gelände das für die zweite Phase der EPFL-Ansiedlung im Wallis nötige Gebäude zu errichten. Rhône Média, Herausgeberin der Zeitung Le Nouvelliste, baut in Monthey ein neues Druckzentrum.
Getragen wird das Projekt vom Walliser Ableger der Gruppe ESH Médias, der Gruppe Rhône Média, sowie deren Zeitung Le Nouvelliste. Das neue Druckzentrum wird spätestens ab dem 1. Januar 2019 betriebsfähig sein. Das aktuelle Druckzentrum in Sitten wird dann geschlossen. "Dank ihres Standorts und ihrer Produktionskapazitäten wird die neue Druckerei in Monthey in der Lage sein, den Druck von sämtlichen Waadtländer und Neuenburger Zeitungen der Gruppe ESH Médias – insbesondere L’Express, L’Impartial und La Côte – wiederaufzunehmen sowie Aufträge für zahlreiche externe Kunden auszuführen", heisst es in einer Mitteilung. Mit dem Bau des neuen 6000 Quadratmeter grossen Gebäudes wurde ein Unternehmen aus Monthey beauftragt. Im Laufe des nächsten Jahres werden dort zwei Druckstrassen für 48 Farbseiten installiert, die je 90 000 Exemplare pro Stunde produzieren können.
Ende August 2017 haben der Staat Wallis und die ETH Lausanne den zweiten Nachtrag zur Vereinbarung über die Ansiedlung der EPFL im Wallis unterzeichnet. Dieser sieht vor, dass bis Ende 2020 ein neues Gebäude zur Verfügung gestellt wird, in dem das Forschungszentrum für alpine und extreme Umgebungen untergebracht werden kann. In diesem Sinne schlägt der Staatsrat dem Grossen Rat vor, das Druckzentrum Ronquoz in Sitten und die dazugehörigen Parzellen zu erwerben, die sich aktuell im Besitz der Editions Le Nouvelliste SA befinden.
Das Grundstück und das darauf stehende Gebäude sowie die südlich angrenzende Parzelle befinden sich in nächster Nähe zum EPFL-Gebäude an der Rue de l’Industrie 17 und dem Campus Energypolis. Das grosszügige Industriegebäude eigne sich ideal dafür, das Forschungsprogramm der EPFL mit seinen rund 150 Forschenden unterzubringen, heisst es in einer entsprechenden Mitteilung. Mit dem Kauf des gesamten Anwesens von 10'000 m2 bieten sich zudem interessante Möglichkeiten für zukünftige Projekte.
Kanton und Stadt Sitten teilen sich Kosten
Der Kaufpreis für das Gebäude und die angrenzende Parzelle beläuft sich auf 20 Millionen Franken, wovon 16,5 Millionen vom Kanton Wallis und der Restbetrag von der Stadt Sitten zu übernehmen sind. Der kantonale Anteil wird aus dem Fonds für die Finanzierung der Infrastrukturgrossprojekte des 21. Jahrhunderts finanziert, wie dies der Grosse Rat am 12. September 2013 in seinem Rahmenkredit so vorgesehen hat. Damit ist der Kauf für den Kanton nicht mit Mehrausgaben verbunden, sondern entspricht den in der Vereinbarung vom 19. Dezember 2012 eingegangenen Verpflichtungen. Mit welchen Ausgaben für den Umbau des Gebäudes und die Installation der technischen und wissenschaftlichen Infrastrukturen zu rechnen ist, wird allerdings erst nach Ende des Architekturwettbewerbs bekannt sein.
Der Staatsrat hat die Botschaft zum Beschlussentwurf betreffend die Gewährung eines Objektkredits angenommen und dem Grossen Rat unterbreitet. Das Parlament wird seinen Entscheid in der Novembersession fällen. Geplant ist, den Architekturwettbewerb Anfang 2018 zu lancieren, damit die Arbeiten 2019 beginnen können und das neue Gebäude Ende 2020 bereit steht.
pd/noa
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