Flugrettungsstreit zwischen Bund und Rega
Darbellay: «Rega will nur Monopol verteidigen»
Gegen ein Konzept des Bundes, das weiterhin den Einsatz von einmotorigen Helikoptern vorsieht, haben die Rega und verschiedene weitere Helikopterunternehmen ihre Einwände geäussert, so auch die Air Zermatt.
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (Easa) forderte, dass ab Ende Oktober 2014 nur mehr mit Zweiturbinen-Helikoptern Rettungsflüge durchgeführt werden. Für die Schweiz hat die Easa allerdings Spielräume vorgesehen, die das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) nutzte und ein neues Konzept entwickelte. Darin sind weiterhin einmotorige Maschinen für die Bergrettung vorgesehen.
Gegen diesen Vorschlag machten nun jedoch die Rega und weitere Mitunterzeichner wie die Air Zermatt in einem Kollektivantrag mobil, wie die «Sonntagszeitung» mitteilt. Die Rega, die selbst nur über zweimotorige Maschinen verfügt, will keine gesonderte Verordnung für die Schweiz. Einmotorige Helikopter sollen nur noch in Ausnahmefällen und innerhalb einer Einsatzzeit von 30 Minuten vom Start bis zur Landung möglich sein.
Für den Einwände der Rega hat das Bazl wenig Verständnis. Ebenso CVP-Präsident Christoph Darbellay, der gegenüber der «Sonntagszeitung» verlauten lässt, dass durch die Easa-Regelung «Touristen und einheimische Berggängder gefährdet» würden. Die Rega wolle sich ihre Monopolstellung sichern. Auch Patrick Fauchère, Flugbetriebsleiter bei der Air Glaciers, ist überzeugt, dass es nicht im Sinne von Verletzten und deren Angehörigen ist, wenn Personen 45 Minuten auf einen Helikopter aus Bern warten müssten. Für die Air Glaciers, die hauptsächlich mit einmotorigen Maschinen fliegt, hätte ein Nutzungsverbot gravierende Konsequenzen.
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Kommentare
Davide Schiavino - ↑0↓0
Dass sich die Air Glaciers gegen die neuen Regelungen sträubt, war ja vorauszusehen und sogar nachvollziehbar: ein Zweiturbinenhelikopter ist halt bei Anschaffung und Betrieb teurer.
Sobald sich zwei Institutionen gegen den BAZL-Sonderzug wehren, kann man ja wohl nicht mehr vom Schutz eines MONOpols mehr sprechen, Herr Darbelley!
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