Energie | Agarn, Albinen, Guttet-Feschel, Oberems und Turtmann-Unterems erhielten das Label Energiestadt
Fünf Kleingemeinden - eine Energiestadt

Ulrich König, Botschafter des Energiestadt-Labels überreicht an Guido Köppel, Präsident Energiestadt-Kommission und Patrizia Imhof das begehrte Label. (v. links)
Foto: zvg
Seit November 2016 nennen sich Agarn, Albinen, Guttet-Feschel, Oberems und Turtmann-Unterems stolz Energiestadt-Region. Gestern wurde ihnen das Label feierlich überreicht.
Die fünf Gemeinden hatten sich im Gemeindeverbund Sonnenberge-Agarn-Turtmanntal zusammengeschlossen. «So können wir gemeinsam Synergien nutzen und Energieprojekte umsetzen, für die einer einzelnen Gemeinde die personellen Ressourcen und finanziellen Mittel fehlen», sagte Guido Köppel, Vizepräsident von Guttet-Feschel und Präsident der Energiestadt-Kommission.
Die neue Energiestadt-Region hat wichtige energiepolitische Ziele erreicht. Rund 50 Prozent der öffentlichen Gebäude wie Schulen oder Gemeindeverwaltungen werden mit erneuerbarer Energie beheizt. Die Wärme wird vor allem mit Holzschnitzeln und Wärmepumpen produziert. Im Schweizer Durchschnitt werden lediglich 12,5% der Gebäude mit erneuerbarer Energie beheizt. Die Gemeinden nutzen zudem 100% erneuerbaren Strom aus Wasserkraft. Auch die Privatkunden in den fünf Gemeinden erhalten in der Grundversorgung ebenfalls diesen Strom. Der öffentliche Verkehr ist gut ausgebaut und die Abfälle werden in der KVA Oberwallis verbrannt und dort zur Stromproduktion genutzt.
Neue Beratungsstelle
Dank der Zusammenarbeit wollen die fünf Gemeinden in den nächsten Jahren weitere Ziele erreichen. «Wir möchten die Stromerzeugung aus Trinkwasser und mit Photovoltaik-Anlagen weiter ausbauen und Ladestationen für Elektroautos einrichten», hob Guido Köppel hervor, der gemeinsam mit dem Gemeindeschreiber von Turtmann-Unterems Thomas Lehner und der Energiestadt-Beraterin Patrizia Imhof die treibende Kraft des Projektes ist. Energiestadt zu sein bedeute nicht nur, Gemeindegebäude vorbildlich zu sanieren oder Energieproduktions-Anlagen zu erstellen, sondern den Gedanken auch nach aussen zu tragen. So soll eine regionale Energieberatungsstelle künftig Private und Unternehmen bei Themen wie Heizungsersatz, Fördergelder, Gebäudesanierungen und Solarenergienutzung unabhängig und neutral beraten.
Am Montag Abend haben die fünf Gemeinden im Grünen Zimmer in Agarn von Ulrich König, Botschafter des Trägervereins Energiestadt und ehemaliger Direktor des Schweizerischen Gemeindeverbandes, das Label überreicht erhalten. König lobte den Willen der Gemeinden, eine energiepolitische Vorreiterrolle wahrzunehmen. Energiestadt-Beraterin Patrizia Imhof betonte die Vorteile einer unabhängigen Energieversorgung, die es den Gemeinden erlaube, die Auslandabhängigkeit zu senken und gleichzeitig lokale Wertschöpfung zu generieren. Zudem tragen kleine Gemeinden dazu bei, die vom Bund angestrebte Energiewende rascher zu verwirklichen. «Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Bund auf die Gemeinden angewiesen. Denn die Gemeinden haben die nötige Nähe zur Bevölkerung und der Wirtschaft. Sie können Rahmenbedingungen schaffen und sind agiler bei der Umsetzung», hob Patrizia Imhof vor der Labelübergabe hervor.
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