Kultur | Der Samstag am Frauenstimmen Festival 2019
«Die Zukunft des Fussballs ist weiblich»

Modeschau. Die Choreografie der Modeschau auf dem Briger Sebastiansplatz.
Foto: Weina Venetz Zhang

Pirat auf blau, Prinzessin auf rosa. Marianne Meier zeigte anhand von Alltagsgegenständen wie zwei Shampooflaschen, wie stark Geschlechterstereotype noch in der Gesellschaft verankert sind.
Foto: 1815.ch

Ringen um Akzeptanz. Frauen-Teams haben es im Fussball nach wie vor schwerer, wie es beispielsweise die Nicht-Übertragung der aktuellen Fussball-WM zeigt: Meier und Akanji diskutierten nach dem Vortrag noch weiter.
Foto: 1815.ch

Bedrückend schön. Die Unterwalliser Tänzer Dakota Simao und Nadia Ladeiras führten ihre preisgekrönte Darbietung auf.
Foto: 1815.ch

Düster bis sehr lustig. Spoken-Word-Künstlerin Daniela Dill stieg mit schweren Themen in den Abend ein, bevor sie schliesslich lustigere Geschichten vortrug.
Foto: 1815.ch
Samstags standen am Frauenstimmen Festival eine Modeschau, eine Podiumsdiskussion, Tanz und Spoken Word auf dem Programm. Und im Videointerview spricht Akanji über Schwierigkeiten, denen Frauen im Fussball noch heute begegnen.
Auch das Frauenstimmen Festival hatte mit der Hitze zu kämpfen: Die Wandermodenschau, die Anfang Nachmittag «in den Gassen von Brig» hätte stattfinden sollen, wie die Organisatorinnen ankündigten, musste aufgrund der strahlenden Sonne und den damit einhergehenden Temperaturen auf den Sebastiansplatz verlegt und zeitlich verkürzt werden. Trotz der kurzfristigen Programmänderung begutachteten viele Interessierte die Kreationen der Designerinnen.
Etwas kühler war es später im Grünwaldsaal beim Vortrag von Dr. Marianne Meier, Historikerin und Sportpädagogin an der Universität Bern, unter dem Titel «Die Zukunft des Fussballs ist weiblich» – einem Zitat von Sepp Blatter. Meier beleuchtete in ihrem Vortrag die Rolle des weiblichen Fussballsports in der Gesellschaft und zeigte Klischees auf, mit welchen Frauen in der heutigen Zeit noch zu kämpfen haben. Die anschliessende Diskussion mit Sarah Akanji, Fussballspielerin und SP-Kantonsrätin in Zürich, ging noch einmal tiefer auf diese Fragen ein. Akanji erzählte dabei auch von persönlichen Erlebnissen, der sie in ihrer aktiven Zeit als Fussballerin begegnete.
Der Abend fing anschliessend düster an – und dies hatte nicht nur damit zu tun, dass die Tanz- und Spoken Word-Veranstaltung im Kellertheater stattfand: Das Thema des Abends lief unter dem Thema «häusliche Gewalt». Abwechselnd präsentierten die Unterwalliser Tänzerin Nadia Ladeiras mit ihrem Bühnenpartner Dakota Simao und die Basler Spoken-Word-Künstlerin Daniela Dill ihre Aufarbeitung des Themas. Dass Ladeiras und Simaos Umsetzung seit ihrem Weltmeistertitel im Tanz und der anschliessenden Teilnahme in einer französischen Tanzshow einigen bereits bekannt hätte sein dürfen, nahm ihr nichts von ihrer Intensität. Im Gegenteil: Das Publikum traute sich teils nicht einmal, nach dem Auftritt zu klatschen. Auch Dill stieg mit dem schweren Thema in den Abend ein, trug später fröhlich-komischere Texte vor und konnte dem Publikum mit ihrem dritten Teilauftritt schliesslich auch einige Lacher entlocken.
Morgen Sonntag findet mit «Schlaflos – Ich wach mich kaputt» von Sibylle Aeberli und Stefanie Grob um 11 Uhr im Kellertheater bereits der Abschluss des diesjährigen Frauenstimmen Festivals statt.
Mehr zum Frauenstimmen Festival 2019 lesen Sie im Walliser Bote vom Montag, 1. Juli 2019.
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