Verkehr | Nein zum Bau der 2. Gotthardröhre
«Lastwagen werden sich durchs Wallis quälen»

Vorstand der Oberwalliser Gruppe Umwelt und Verkehr (von links): Reinhold Schnyder, Christine Kuster, Edgar Salzmann, Thomas Burgener und Brigitte Wolf.
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Auf dem Weg über den Simplon: Lastwagen im Stauraum in Raron (Archivbild).
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Die Oberwalliser Gruppe Umwelt und Verkehr (OGUV) spricht sich mit Nachdruck gegen den Bau einer zweiten Gotthardröhre aus. Eine entsprechende Resolution wurden an der ordentlichen Generalversammlung am Donnerstagsabend verabschiedet.
Die Mehrheit des Parlaments wolle eine zweite Röhre am Gotthard bauen. Vor der allfälligen Fertigstellung des zweiten Tunnels müsse jedoch der jetzige Tunnel notsaniert werden. Und während 140 Tagen sei deshalb eine Durchfahrt am Gotthard nicht möglich. «Während dieser Zeit werden sich die Lastwagen und Personenwagen durchs Wallis und auch durch Graubünden quälen», zeigt sich die OGUV besorgt.
Mittels parlamentarischen Anfragen, in Bern durch Nationalrat Mathias Reynard und in Sitten durch die Fraktion der Linksallianz, habe die Gruppe in Erfahrung bringen wollen, wie viele Camions und PW derzeit über den Simplon oder durch andere Umwegsverkehr-Strecken fahren. Der Bundesrat weigere sich jedoch, Zahlen bekannt zu geben. Und Staatsrat Jacques Melly wolle sich in Bern noch erkundigen.
Verschlimmerung der Situation
«Während fast fünf Monaten hätten wir im Wallis und namentlich am Simplon ein gewaltiges Verkehrschaos. Die jetzt schon unhaltbaren Zustände würden sich massiv verschlimmern.» Dies könne nur verhindert werden, indem der Bau der zweiten Gotthardröhre im Februar 2016 an der Urne abgelehnt wird. Eine leistungsfähige Bahnlösung kann am Gotthard angeboten wird: Für die Lastwagen im neuen NEAT-Tunnel von Erstfeld nach Biasca, für die Personenwagen auf dem bestehenden Geleise von Göschenen nach Airolo. Studien des Bundes hätten gezeigt, dass dies funktioniert.
Die Oberwalliser Gruppe Umwelt und Verkehr, die im Jahr 1980 gegründet wurde, setzt sich für die Verlagerung der Güter von der Strasse auf die Schiene ein. Auch am Simplonpass, den 80 Prozent aller die Schweiz durchquerenden Camions mit gefährlichen Gütern befahren. Mit einem NEIN zur zweiten Gotthardröhre gibt es, wie die Gruppe betont, mehr Alpenschutz und zugleich keinen Umwegverkehr über den Simplon während der 140-tägigen Blockierung des Gotthards.
pd / pmo
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Kommentare
Baer - ↑3↓0
Offensichtlich glaubt die OGUV nicht an die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene. Wenn ihr Ziel umgesetzt würde, wäre der alpenquerende Schwerverkehr (nach der Eröffnung des Basistunnels an Gotthard und Ceneri) kein Thema mehr.
Also: Etwas mehr Engagement bei diesem Anliegen und ncht von der eigenen Unfähigkeit ablenken!
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Päuli - ↑5↓2
sehr logisch diese gruppe...
wenn eine zweite röhre gebaut wird, wird die 1. notsantiert und dafür 140 tage geschlossen und die lastwagen kommen ins wallis.. stimmt.
aber wenn die zweite röhre nicht gebaut wird, wir die 1. aber trotzdem saniert, allerdings dann ausführlich und nicht nur nofallmässig. wielange ist die 1. röhre dann gesperrt und wielange wälzen sich dann die lastwagen durchs wallis???
die 1. röhre muss auf jedenfall saniert werden! es ist nicht so, dass sie nicht saniert wird, wenn es keine 2. röhre gibt. davon spricht die gruppe aber natürlich nicht
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