Strassenverkehr | Ersatz für den entfernten Fussgängerstreifen über die Bahnhofstrasse in Gampel

Mittelinsel als Ersatz für Zebrastreifen

Sportlich. Eine Fussgängerin überquert die Bahnhofstrasse bei Gampel-Steg im Laufschritt, wo schon bald eine Mittelinsel einen sicheren Raum zur Überquerung der Strasse bieten soll.
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Sportlich. Eine Fussgängerin überquert die Bahnhofstrasse bei Gampel-Steg im Laufschritt, wo schon bald eine Mittelinsel einen sicheren Raum zur Überquerung der Strasse bieten soll.
Foto: 1815.ch

Quelle: 1815.ch 1

Im Jahr 2013 ist der einzige Zebrastreifen über die Bahnhofstrasse in Gampel zum Ärger der Fussgänger entfernt worden. Jetzt wird an derselben Stelle eine Mittelinsel gebaut. Vortritt aber haben weiterhin die Autos.

Hintergrund ist das Anfang 2013 in Kraft getretene Verkehrssicherheitsprogramm «Via Sicura», mit dem der Bund eine drastische Senkung der Unfälle auf den Schweizer Strassen anstrebt. Kantonsweit sind deshalb seinerzeit 1760 Fussgängerstreifen überprüft worden. 660 entsprachen nicht mehr den gültigen Normen des Schweizerischen Verbandes der Strassen- und Verkehrsfachleute. Seither werden im gesamten Kantonsgebiet Zebrastreifen versetzt, umgestaltet oder gänzlich weggefräst. Generell wurden sämtliche Fussgängerstreifen, die sich ausserorts befinden, vollkommen entfernt.

So auch jener auf der Bahnhofstrasse in Gampel. Dieser wurde bereits 2013 «ausradiert». Durch das Vorgehen des Kantons ist die Sicherheit der Fussgänger an dieser Stelle wohl eher verschlechtert statt erhöht worden. Denn Schüler und Berufspendler des öV überqueren an dieser Stelle die stark befahrene Kantonsstrasse nach wie vor. Sie liegt an auf der kürzesten Wegstrecke zwischen dem Dorf Gampel und dem SBB-Bahnhof. Seit der Entfernung des Zebrastreifen allerdings muss die Strasse über drei Fahrspuren eher im Rennschritt denn im Gehschritt begangen werden. Trotz Tempo 60 passieren hier Autos auf dem Weg zum Autoverlad in Goppenstein oftmals in weit höherem Tempo.

Wohl aus diesem Grund wird jetzt anstelle eines Zebrastreifens, wie es die Gemeindebehörden von Gampel gefordert haben, eine sogenannte «Gehhilfe» für Passanten über die Kantonsstrassen realisiert. «Die neu geltenden Normen für Fussgängerstreifen sehen vor, dass bei der Überquerung von drei Fahrstreifen eine Mittelinsel vorhanden sein muss. Dort erhält der Fussgänger einen gesicherten Raum beim Passieren der Strasse», wie Jgnaz Burgener von der Oberwalliser Dienststelle für Strassen, Verkehr und Flussbau erklärt.

Autofahrer haben Vortritt

Wie in Gampel werden derartige Fussgängerpassagen jetzt auch in Gamsen und Eyholz über die Kantonsstrasse verwirklicht. Im Gegensatz zu Eyholz und Gamsen erhält die Mittelinsel in Gampel aber keine Zebrastreifen auf den Fahrbahnen. «Die Fussgängerpassage über die Bahnhofstrasse liegt in einem Ausserortsbereich, wo die neuen Normen aus Sicherheitsgründen generell keine Zebrastreifen zulassen. Die Mittelinsel nimmt lediglich die Funktion einer ‚Gehhilfe’ ein. Sie signalisiert den Personen, wo sie die Kantonsstrasse queren können. Vortritt aber haben die Autofahrer. Fussgänger müssen eine Lücke im Verkehr abwarten, um sicher über die Strasse zu gelangen.»

Bleibt anzumerken, dass ein Fussgängerstreifen an der betroffenen Stelle nur möglich geworden wäre, wenn die Gemeinde Steg, auf deren Territorium sich die zukünftige Mittelinsel befindet, ihre Ortstafel versetzt hätte. So hätte sich die Fussgängerpassage in einer Innerortszone befunden. Damit allerdings wären für Steg zusätzliche Unterhaltskosten angefallen. «Die Gemeinde Steg hat einer Versetzung der Tafel zugestimmt, ist aber nicht bereit, Kostenfolgen zu übernehmen. Die jetzt aufgegleiste Lösung entspricht den einschlägigen Regelungen für Fussgängerpassagen auf Kantonsstrassen», erklärt Philipp Schnyder, Gemeindepräsident von Steg...

zen

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Kommentare

  • Bürgerin - 80

    Einmal mehr ein Beispiel, wie sich Gampel für die Bevölkerung einsetzt, während sich Steg wieder einmal wehrt. Unglaublich, wie gross die Unterschiede sind. Gampel setzt sich kulturell ein, fördert den Gemeindezusammenhalt, während wir hier in Steg ständig von der Gemeinde zu hören bekommen, dass die Industrie das Wichtigste sei. Von moderner Gemeindeführung sind wir hier meilenweit entfernt!

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