Medizin | Air Zermatt und Spitalzentrum Oberwallis beweisen Pioniergeist
Neues Projekt in der Notfallmedizin

Andreas Frasnelli, Chefarzt und Leiter der Klinik für Notfallmedizin SZO, Axel Mann, Leitender Rettungsarzt der Air Zermatt AG, Beat H. Perren, Gründer und VR-Präsident der Air Zermatt AG, der ärztliche Direktor des SZO, Reinhard Zenhäusern und Hans Kummer, Klinikleiter Anästhesie und IPS informierten heute morgen über das neue Projekt.
Foto: Walliser Bote

Neben der London Air Ambulance ist der Standort Visp des SZO die einzige Einrichtung in Europa, die das neue Verfahren anwendet.
Foto: Walliser Bote
Die Air Zermatt AG und das Spitalzentrum Oberwallis (SZO) starten in diesem Jahr das Projekt «Universalspenderblut Null-Negativ». Damit soll erreicht werden, dass Schwerverletzte die generell verträgliche Blutgruppe Null Negativ nicht erst in einem Zentralspital, sondern durch ein Touch & Go-Verfahren bereits im Rettungshelikopter erhalten.
Konkret hält der Visper Standort des SZO ab sofort Null-Negativ-Blutkonserven bereit, damit diese auf dem Landeplatz deponiert und für den Weiterflug in ein Zentralspital wie Bern oder Lausanne rasch mitgenommen werden können. Zuvor wird das Labor über die Norfallnummer 144 über den Fall in Kenntnis gesetzt. Damit ist das SZO das erste Spizalzentrum in der Schweiz und nach London das zweite in Europa, das dieses Verfahren anwendet.
Ursprung im Militär
Das Verfahren hat seinen Ursprung im US-Militär, wo es bei Kampfeinsätzen zur Anwendung kommt. Dr. Axel Mann, Leitender Rettungsarzt des Air Zermatt-Notarztsdienstes, ist vom Projekt überzeugt: «Der hohe Blutverlust ist bei vielen Schwerverletzten ein zentrales Problem in der Notfallmedizin. Wir rechnen damit, dass wir 10 bis 15 Personen im Jahr durch dieses neue Verfahren am Leben erhalten können.»
Die Kosten liegen gemäss Mann bei etwa 1000 Franken pro Fall. Sämtliche Fälle werden dokumentiert und sollen nach zwei Jahren ausgewertet werden. Dann werde man mehr über die Effektivität des Projekts erfahren, so Mann.
Mehr zum Pioniersprojekt im «Walliser Bote» vom Freitag, 6. Januar.
dt
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