GV der Saastal Bergbahnen AG
Saastal Bergbahnen AG plant Erweiterung des Skigebiets

Verwaltungsrat der Saastal Bergbahnen AG
Foto: zvg
Die Saastal Bergbahnen AG lud am Freitag zur ordentlichen GV. Das vergangene Geschäftsjahr des Unternehmens war geprägt von einem weiterhin schwierigen Wirtschaftsumfeld. Trotzdem konnte der seit mehreren Jahren andauernde Ertragsrückgang bedingt durch den Einbruch der Gäste aus dem europäischen Wirtschaftsraum gestoppt und die Umsätze leicht gesteigert werden.
Dank des Produkts «Bergbahnen inklusive» mit dem Bürger- und Saaspass konnte der Verkehrsertrag im Sommer gegenüber dem Vorjahr gesteigert und der Umsatz im Verhältnis zum Winter um beinahe 15 Prozent verbessert werden. Im Winter musste jedoch ein weiterer Ertragsrückgang von 3 Prozent hingenommen werden. Der EBITDA konnte auf 7.43 Mio. Franken gesteigert werden, die EBITDA-Marge im Vorjahresvergleich von 26.4 Prozent auf 34.5 Prozent, was einer Steigerung von über 30 Prozent entspricht. Der betriebliche Cash-Flow verbesserte sich um knapp 43 Prozent auf 6.2 Mio. Franken gegenüber dem Vorjahr. Im ordentlichen Geschäftsjahr wurden insgesamt 4.3 Mio. Franken investiert. Davon fallen 3 Mio. Franken auf Ersatz- und 1.3 Mio. Franken auf Neuinvestitionen. Diesen Investitionen stehen 9.2 Mio. Franken Abschreibungen gegenüber, wodurch sich das Anlagevermögen um gut 4.9 Mio. auf 54.7 Mio. Franken reduziert.
Die für die Tourismusbranche wichtigen Indikatoren «Wetter, Wirtschaft und Währung» seien auch im vergangenen Geschäftsjahr meist negativ ausgefallen, heisst es in einer Mitteilung. Dennoch sei es gelungen den Aufwand weiter zu senken. Das Geschäftsjahr schliesst mit einem Verlust von 2.8 Mio. Franken. Auch im vergangenen Geschäftsjahr waren die Logiernächte mit einem Verlust von 3.5 Prozent in Saas-Fee weiter rückläufig, was bei den Bergbahnen einen Rückgang der Skierdays (Winter) von 1.1 Prozent zur Folge hatte.
Die neu gegründete Saastal Marketing AG, ein Gemeinschaftsunternehmen der Saastal Bergbahnen AG mit Saas-Fee/Saastal Tourismus, ist neu für die Vermarktung der gesamten Destination Saas-Fee/Saastal zuständig. Dadurch soll das Destinationsmarketing wirksamer gestaltet und den aktuellen Herausforderungen im touristischen Umfeld besser begegnet werden. Zentrales Anliegen sei die Ausschöpfung des vorhandenen Potentials und die Entwicklung neuer Geschäftsfelder sowie die Anpassung an das geänderte Gästeverhalten, heisst es seitens der Bergbahnen.
Im Rahmen der Strategie der Saastal Bergbahnen AG wird die Integration aller Bergbahnen im Saastal angestrebt. Davon versprechen sich die Bergbahnen nicht nur Synergieeffekte, sondern vor allem einen einheitlichen Marktauftritt und eine verbesserte Vermarktung aller Leistungen. Die Aktionäre der Bergbahnen Saas-Almagell AG und der Saastal Bergbahnen AG stimmten der Fusion einstimmig zu. Damit sei der letzte Schritt der Integration vollzogen. Im April 2015 läuft die Betriebsbewilligung der Spielbodenbahn aus. Die Saastal Bergbahnen AG ist gegenwärtig in Verhandlungen mit dem Bundesamt für Verkehr, um mit einer technischen Anpassung der Anlage eine Verlängerung der Betriebsbewilligung zu erreichen.
Obschon Saas-Fee zu den bedeutenden Tourismusdestinationen im Alpenraum gehöre, würden sich Fragen zur Aufrechterhaltung und Steigerung der Attraktivität des Angebots im Sommer und im Winter bei sich verändernden Marktbedürfnissen stellen, so das Unternehmen weiter. Dabei sei auch die raumplanerische Entwicklung der Gemeinde von Bedeutung. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Saas-Fee und der Tourismusorganisation wurden Strategien, Konzepte und Massnahmen erarbeitet, um die räumliche Entwicklung voranzutreiben.
Die Saastal Bergbahnen AG planen eine Erweiterung des Skigebiets über das Mittelallalin Richtung Mattmark über den Allalin-/Hohlaubgletscher. Mit dieser Erschliessungsvariante könnte das Angebot im Skigebiet nachhaltig vergrössert werden. Die Ausbauoptionen, die technische Machbarkeit sowie die wirtschaftlichen Grundlagen mit einem potentiellen Anschluss nach Italien werden gegenwärtig geprüft. Langfristig besteht die Vision der Anbindung der Destination an die «Monte Rosa Tour». Erste Gespräche mit den Umweltverbänden haben bereits stattgefunden. Auch die betroffenen vier Eigentümergemeinden haben sich bisher grundsätzlich positiv zum Projekt geäussert.
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