Presse | Darbellay verärgert über Berichterstattung
Schlechter Ton gegenüber Wallisern
CVP-Präsident Christophe Darbellay stellt eine deutliche Imageverschlechterung der Romands in der Deutschschweiz fest. Der zweisprachige Walliser konstatiert, eine Form der Abfälligkeit und Verachtung habe eingerissen.
Im grossen Ganzen würden die Westschweizer als dem «Schlendrian» ergeben hingestellt, sagte Darbellay in einem Interview mit der Zeitung «Le Matin» vom Freitag. Gemäss dem Nationalrat, der für seine Partei oft an Debatten in der Deutschschweiz auftritt, begann die Negativwahrnehmung der Westschweizer mit der SVP.
Anschliessend ging es vor drei Jahren mit einem Artikel in der «Weltwoche» weiter und schliesslich setzte die «NZZ» noch einen drauf. Das Blatt habe für die Walliser den selben Ton gewählt wie etwa für Kosovaren. Die gestiegene Aggressivität sei sowohl bei Politikern, die sich profilieren wollten, festzustellen als auch bei Medien, die mehr auf Meinung als auf Information setzten.
Das Phänomen erfasse aber auch die Parlamentsarbeit, die immer weniger lösungsorientiert und kompromissbereit werde. Namentlich nannte Darbellay den SVP-Kandidaten und Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel sowie den SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli. Diese beiden seien von den Medien herausgehoben worden und würden keine Grenzen bei ihrer Strategie systematischer verbaler Entgleisung kennen.
sda / pmo
Artikel
Kommentare
Bernd - ↑0↓0
Es ist leider wirklich so, dass in einigen Regionen die Zurückgebliebenen und Chancenlosen den Ton angeben. Das ist in Teilen Ostdeutschlands zu beobachten, aber eben auch in Gegenden wie im Wallis. Traurig aber nur schwer zu ändern.
antworten
Oberländer - ↑12↓5
Ich arbeite in Zürich und muss seit Jahren zur Kenntnis nehmen, dass eben Windfahnen-Politiker wie Darbellay dem Image der Walliser mehr schadet als die Walliser SVP Politiker!
antworten
Quincy - ↑15↓5
Der werte Herr Darbellay sollte sich einmal wirklich selber hinterfragen, ob er mit seiner bedenklichen CVP-Politik der letzten 15 Jahre nicht auch einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat, dass die Walliser/innen im Rest der Schweiz nicht mehr zuoberst auf der Beliebtheitsskala stehen. Zudem gibt es leider gewisse (negative) Cliché's welche den Walliserinnen und Wallisern immer anhangen werden, egal was sie wo tun und wie sie sich dabei benehmen. Da kann die SVP auch nichts dafür!!!
antworten
Ueli d. P. - ↑10↓11
wenn die deutschschweizer hören wie wir sprechen, finden sies niedlich. wenn sie aber realisieren was wir sagen wirds peinlich. das wallis sollte endlich aufhören jeden rücksständigkeits-rekord halten zu wollen. ich jedenfalls habs satt mich im rest der schweiz stets für meine kantonsgenossen rechtfertigen zu müssen. wir müssen aufhören dauern das schweizweite schlusslicht zu sein und uns etwas weltoffener geben.
antworten
Klara Zenruffinen - ↑12↓22
Die SVP kann halt mit ihrer Mülleimersprache nur auf Minderheiten einklopfen: Westschweizer, Muslime, Ausländer, Gleichgeschlechtliche, Andersdenkende... Immer das gleiche Schema: Hetze gegen kleinere Gruppen.
antworten
Patrick Butz - ↑6↓8
Bravo. Danke für diese klare Aussage. Endlich Schluss mit dieser verstaubten Haltung der Welt gegenüber. Soo goots nümme witer!
Wismer Daniel - ↑11↓14
So wie ich in den Wald rufe.......
antworten
Hans - ↑29↓6
Als Oberwalliser der in Bern arbeitet,merke ich nicht's von Darbellay's Aussagen.Der ist wahrscheinlich mit dieser Aussage auf Stimmenfang für die CVP.
antworten