Gefahrengut | Ständerat zufrieden mit den Massnahmen zu Chlortransporten
Genfer Initiative gegen Chlortransporte ins Wallis chancenlos

Wagenkomposition mit Gefahrengütern am Bahnhof Visp.
Foto: 1815.ch
Der Kanton Genf will den Transport grosser Mengen Chlor verbieten. Unternehmen sollen den Stoff vor Ort produzieren. Der Ständerat hat seine Standesinitiative am Dienstag aber einstimmig abgelehnt. Seiner Meinung nach genügen die bereits ergriffenen Massnahmen.
Die Verkehrskommission habe sich mehrmals mit dem Thema befasst und sei sich des Problems bewusst, sagte deren Präsident Olivier Français (FDP/VD). Er erinnerte aber auch an die im September 2016 von Industrie, SBB und Behörden unterzeichnete Vereinbarung zur Verminderung des Risikos.
Unter anderem sollen die Geschwindigkeit der Züge in dicht besiedeltem Gebiet reduziert und die Waggons sicherer gemacht werden. Die SBB hatte schon 2015 Massnahmen ergriffen. Der Genferseebogen ist von den Gefahrguttransporten besonders betroffen, weil viel Chlor von Frankreich zu den Industriebetrieben in Visp und Monthey im Kanton Wallis transportiert wird.
Chlor wird unter Druck verflüssigt. Der chemischen Industrie dient es als Baustein für die Herstellung von Rohstoffen für Gegenstände wie Möbel oder Haushaltsgeräte. Bereits kleine Mengen können beim Einatmen zum Tod führen. Wird es freigesetzt, breitet es sich am Boden aus, weil es schwerer als Luft ist. Damit sind auch Menschen gefährdet, die nicht direkt am Unfallort sind.
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