Tourismus | Der Sender «Gebidem» wird stillgelegt. Visp sichert sich die Bahn und die Konzession

Visper Bergbahn-Träume!

Kein Bedarf mehr. Die Swisscom muss die Bahn aufs Gebidem stilllegen, weil der Rundfunksender auf 2300 Meter über Meer kaum mehr beansprucht wird.
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Kein Bedarf mehr. Die Swisscom muss die Bahn aufs Gebidem stilllegen, weil der Rundfunksender auf 2300 Meter über Meer kaum mehr beansprucht wird.
Foto: Walliser Bote

Quelle: WB 01.04.15 9
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Eyholz. Das Aus für den Sender «Gebidem» will die Gemeinde Visp nutzen. Gemeinsam mit privaten Investoren plant man eine neue Bergbahn von Eyholz aufs Gebidem.

Eine Bergbahn vom Talgrund direkt ins Skigebiet: Diesen Traum haben im Wallis immer noch viele Gemeinden und Touristiker. Es gibt kleinere Projekte wie jenes in Riddes, wo man per Seilbahn direkt mitten ins Skigebiet «4 Vallées» möchte. Zu einer kantonalen (Wunsch-)Liste gehört auch eine Bahn von Stalden ins Grächner Skigebiet. Im Raum Brig/Naters wird immer wieder von einer Bahnverbindung vom Bahnhof Brig ins Aletschgebiet geträumt. Am konkretesten ist derzeit ein Projekt in Sitten. In der Hauptstadt will man eine Bahn von der Stadt direkt nach Salins/Veysonnaz.

Swisscom baut den Sender «Gebidem» ab

Nun kommt ein weiteres Projekt hinzu. Treibende Kraft ist die Gemeinde Visp. Laut Gemeindepräsident Niklaus Furger ist man bereits seit Monaten mit der Swisscom im Gespräch. Grund der Verhandlungen ist die baldige Stilllegung des Rundfunksenders «Gebidem». Der Sender gehört der Swisscom und dient der Verbreitung von Fernseh- und UKW-Hörfunkprogrammen. Die Anlage verwendet als Antennenträger einen frei stehenden, 72 Meter hohen Stahlfachwerkturm auf rund 2300 Meter über Meer. Die Anlage ist veraltet, müsste erneuert werden. Mit dem rasanten Vormarsch des Kabelfernsehens wird der Sender aber immer weniger genutzt. Deshalb plant man den Sender abzustellen. Der Stahlfachwerktum soll bereits im kommenden Sommer abgerissen werden. Laut Swisscom wird das Kosten von etwa einer halben Million Franken verursachen.

Bahnkonzession bis 2035 garantiert

Wesentlich teurer wird hingegen der Rückbau der Bahn und eine Aufforstung der Waldschneise. Deshalb hat man Investoren für einen Weiterbetrieb gesucht. Nun hat man offenbar eine Lösung gefunden. Die Anlage geht zu einem symbolischen Preis von einem Franken an die Gemeinde Visp über. Visp hat damit eine Bergbahn, die man aber so natürlich nicht touristisch wird betreiben können. Es braucht laut Schätzungen des Bahnbetreibers Garaventa mindestens 25 Millionen Franken für eine neue Bahn. Trotzdem spricht Furger von einem für die Gemeinde Visp «guten Geschäft»: «Mit dem Swisscom-Geschenk geht auch die Bahnkonzession an die Gemeinde Visp über. Diese ist noch bis 2035 gültig. Sie wurde erst 2010 für weitere 25 Jahre verlängert.» Damit stehen den künftigen Betreibern keine langwierigen Verhandlungen mit den kantonalen und eidgenössischen Behörden und den Umweltverbänden bevor.

Talstation auf der neuen Eishalle?

Die entsprechenden Dokumente werden laut dem Visper Gemeindepräsidenten nach Ostern unterzeichnet. Dann beginnt die Planung. Allerdings hat die Gemeinde Visp doch bereits recht konkrete Ideen, in welche Richtung man gehen will. Einbezogen werden ins Projekt soll auch der Neubau der Eishalle. Furger kann sich vorstellen, dass die Bergbahn auf dem Dach des neuen Eisstadions gebaut wird. Das sei aber nur eine Variante, sagt Furger. Hier seien nun die Planer gefordert. Sicher ist, dass das Projekt mit PostAuto Wallis und der Matterhorn Gotthard Bahn hervorragend an den ÖV angebunden werden kann. Während man bei der Eishalle unter Termindruck ist, will sich die Gemeinde Visp beim Bergbahnprojekt Zeit lassen.

Gemeinsam mit Brig-Glis

Man will in den nächsten Monaten den Kontakt zu den umliegenden Gemeinden suchen. Hier natürlich in erster Linie mit der Gemeinde Visperterminen. Dort zeigt sich Gemeindepräsident Rainer Studer «vorsichtig optimistisch». Eine Erweiterung des Skigebietes von Visperterminen müsste man so aber sicher ins Auge fassen: «Aber letztlich ist es dann wohl eine Frage der Finanzen.» Da erhofft sich Visp natürlich Support aus Brig.

Die Stadtgemeinde Brig-Glis hat an einer ersten Sitzung immerhin teilgenommen. Stadtpräsident Louis Ursprung wollte sich auf Anfrage aber nicht konkret zum Projekt äussern: «Aber eine direkte Tal-/Bergverbindung wäre für den hiesigen Tourismus eine fantastische Sache.»

Der Aktienverkauf beginnt ab sofort

Auch Ursprung hat finanzielle Bedenken. Hier gibt Furger Entwarnung. Man hat Vorverträge mit zwei Investoren. Die finanziellen Möglichkeiten der Geldgeber sind offenbar derart hoch, dass die Gemeinde für die Bahn und die Eishalle «selber kaum mehr Geld in die Hand nehmen müsste».

Trotzdem will man das Aktionariat auch für private Kleinanleger öffnen. Bereits heute gibt es an zwei Informationsständen beim Visper Bahnhof eine limitierte Anzahl von Aktien zu kaufen-zum halben Preis, inklusive einem Gutschein für eine Gratisfahrt aufs Gebidem.

hbi
01. April 2015, 07:00
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Kommentare

  • Z badni - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Endlich eine gute Story zum Monatsbeginn namens April. Bitte gleich unterirdische Förderband-Verbindung von der Talstation zum Thermalbad Brigerbad. Vom Schnee direkt zum Entspannen ins Wasser, perfekter geht's nimmer. Ententeich aufheben und dort das Eisstadion reinbauen, genau mittig zwischen Brig und Visp.

    antworten

  • Der Turist - vor 10 Jahre ↑3↓1

    Ja, ich hab mir 13,5 Aktien gekauft und dazu auch gleich ein Saison Abbo für nächsten Winter, alles zum 1/2 Preis. So hab ich dann noch etwas übrig um die Erlebnis Taxe und die 2-Wohnungsstrafsteuer zu begleichen. Ich komm ja so gern ins Wallis !

    antworten

    • Rüdiger H. - vor 10 Jahre ↑7↓2

      ... der halbe Preis lockt doch keinen mehr. Bellwald hats über Ostern versucht und der Ort ist immernoch leer.
      Die Idee mit dem neuen Skigebiet erinnert an das Vorhaben auf der Autobahn die rechte Spur abzureißen und eine zusätzliche linke Spur zu bauen, nur weil alle so dämlich fahren.

  • April, April - vor 10 Jahre ↑12↓0

    SUUUUUPER IDEEEE !!! April lässt grüssen!
    Wäre zu schön um wahr zu sein. Das Gebidem wäre schon ein sehr schöner Aussichtspunkt mit Restaurant und Seilbahn. Jedoch wird das wohl ein Traum bleiben!

    antworten

  • Escher Martin - vor 10 Jahre ↑12↓0

    Wau, solche Projekte zum 01.April!! Super Sache!

    antworten

  • dolus - vor 10 Jahre ↑11↓2

    Unschwer zu erkennen, dass heute der April begonnen hat...

    antworten

  • Realo - vor 10 Jahre ↑2↓10

    Die Wirtschaft diversifizieren, den Einfluss des Tourismus zurückfahren, das wäre eine zukunftsgerichtete Wirtschaftspolitik! Das neue Skigebiet wird dann einfach anderen Destinationen die Gäste wegnehmen.
    Dann abgesehen: Giw / Gebidum ist alles andere als Schneesicher und wird sehr aufwendig zu beschneien sein! Da werden doch wieder einmal Steuergelder verjubelt...

    antworten

    • Horst Kummer - vor 10 Jahre ↑3↓0

      Jaja diversivizieren: Automobilbau, Raumfahrt, IT, Biotech - da schulen wir die Liftbetreuer alle um!

    • Erster April - vor 10 Jahre ↑6↓4

      April April...

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