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«Ich habe Fehler gemacht»

Der CEO der Zermatt Bergbahnen, Markus Hasler, bei der engsten Stelle der neuen Abfahrtspiste «Howete»: «Es wird bestimmt besser.»
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Der CEO der Zermatt Bergbahnen, Markus Hasler, bei der engsten Stelle der neuen Abfahrtspiste «Howete»: «Es wird bestimmt besser.»
Foto: RZ

Quelle: RZ 6

Die neue Talabfahrt im Quartier «Howete» sorgt im Matterhorndorf für viel Ärger. Für die Kritiker ist die Piste falsch geplant. Derweil versprechen die Verantwortlichen Besserung.

Die Emotionen im Matterhorndorf gehen hoch. Vor allem in sozialen Medien kursierten heftige Reaktionen sowie Bilder mit stürzenden und purzelnden Skifahrern auf der neuen Talabfahrt vom Rothorngebiet ins Tal. So sind im Matterhorndorf auch Stimmen zu hören, welche von einem Flop oder sogar von einer Schande reden. Gemeint ist damit vor allem der letzte Hang, welcher für die Kritiker zu eng und zu steil angelegt ist. Zudem würden sich an der engsten Stelle auf beiden Seiten Felsen befinden. Das sei schlichtweg gefährlich und fahrlässig. Kurzum: Die Linienwahl stösst auf Unverständnis.

Neue Rückfahrtspiste

Zur Vorgeschichte: Bis zur letzten Wintersaison erfolgte die Talabfahrt vom Rothorngebiet auf dem letzten Teil auf dem «Riedweg». Da dieser aber als Quartierstrasse gilt, durfte dieser nicht mehr als Talabfahrt für Skifahrer und gleichzeitig für Fussgänger genutzt werden. So musste eine neue Lösung her. Die Zermatt Bergbahnen AG (ZBAG) entschied sich somit für eine neue Rückfahrtspiste im Gebiet «Howete». Damit kann der «Riedweg» nun grossmehrheitlich umgangen werden. Gleichzeitig wurde dieselbe mit einer Schneianlage ausgestattet. Insgesamt kostete das Projekt nach eigenen Angaben rund drei Millionen Franken. Gleichzeitig realisierte die Gemeinde Zermatt im selben Bereich einen Tunnel, mit welchem Skifahrer, Fussgänger sowie Quartierverkehr zusätzlich entflechtet werden können.

Chaotische Zustände

Die neue Piste wurde zu Saisonbeginn fertiggestellt, künstlich beschneit und pünktlich für die bevorstehenden Festtage eröffnet. Skifahrer berichteten daraufhin von einer komplett vereisten Piste. Es sei zu Rutschpartien ganzer Gruppen gekommen. Skifahrer hätten die Skier abgeschnallt, um zu Fuss oder sitzend irgendwie nach unten zu gelangen. Das wiederum habe Staus ausgelöst. Kurzum: Es sei zu teils chaotischen Zuständen gekommen. Entsprechende Bilder machten in sozialen Medien die Runde. Die Zermatt Bergbahnen AG reagierten und schlossen die Piste am darauffolgenden Tag. Die Talabfahrt erfolgte somit während einiger Zeit per Bahn. Der CEO Markus Hasler erklärt: «Ich habe im Vorfeld der Eröffnung zu wenig auf meine eigenen Leute gehört. Sie waren von einer Eröffnung wenig begeistert, da schlicht und einfach der Schnee fehlte. Ich habe einen Fehler gemacht.» Wäre eine andere Linienwahl oder zumindest eine Entschärfung des besagten Hangs nicht möglich gewesen? «Nein», antwortet Hasler und gibt zu bedenken, dass eine andere Linienführung aufgrund der örtlichen Begebenheiten, der gültigen Zonenpläne, der Verhandlungen mit kantonalen und Bundesdienststellen sowie Umweltverbänden nicht möglich gewesen sei. «Alle am Projekt Beteiligten sind nach wie vor überzeugt, dass es so gut ist», erklärt Hasler. Sei der früher für die Talabfahrt benutzte «Riedweg» nur 2,5 Meter breit gewesen, so sei die neue Piste auf der gesamten Länge immer mindestens sieben Meter breit. «Sobald es mehr Schnee hat, wird sich die Situation verändert präsentieren.»

Weitere bauliche Massnahmen

Gemäss Hasler wurde die Piste von der ZBAG in Eigenregie geplant. Zu den kritischen Stimmen steht Hasler folgendermassen: «Die Piste war nicht lange offen, wurde jedoch viel befahren und es kam zu keinem einzigen Unfall. Zudem sind bei uns seitens Gäste keine Reklamationen eingegangen.» Und weiter: «Es ist immer dasselbe. Wenn man aus nichts versucht, etwas zu machen, in diesem Fall die Eröffnung einer zweiten Talabfahrt, und dies zugunsten der Gäste und Leistungsträger, so ist der Lohn oftmals heftige Kritik.» Dennoch würden im Frühling geringfügige bauliche Massnahmen im Bereich der seitlichen Felsen vorgenommen. «Diese werden noch etwas korrigiert», verspricht Hasler. Der letzte Hang bleibe aber im Grossen und Ganzen so bestehen und entspreche wie geplant einer «roten» Abfahrtspiste. Seit dem Neuschnee der letzten Tage ist die Piste mittlerweile wieder geöffnet.

Peter Abgottspon

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Kommentare

  • Snowboarder - 114

    Mir gefällt die neue Talabfahrt. Macht Spass. auf der rechten Seite sogar ein kleines Cliff zum droppen.
    Cheers

    • boardergirl - 122

      ganz genau... Natürlich ist die abfahrt für skifahrer zu anspruchsvoll. SPRAY SKIERS

  • Ganz Flammer - 115

    ...nicht nur die Piste "Howete" ist ein Flop (die letzten 70- 80 m der Traverse ebenfalls zu steil) sondern auch die Zufahrt zur neuen Sesselbahn Hörnli, ebenfalls zu eng und zu steil. Dann der Einstieg in die neue Bahn ein wenig gewöhnungsbedürftig... die neue Piste auf einem windigen Grad angelegt und mit einem Hasenhacken am Schluss versehen sowie die fantastische, alte Piste am Hörnli mit einem neuen Masten komplett ruiniert... ZBAG-VR: Die Pläne überhaupt studiert? Baucontrolling wo? Dabei wäre bei der "Howete" - Piste eine flachere und breitere Variante möglich gewesen bei der weniger Parzellen betroffen gewesen wären. Bei der Zufahrt zum Hörnlilift ebenfalls....Skifahren sieht anderst aus! Alles viel Blablabla!

  • Cornelia - 2219

    Es ist heute sehr schwer es allen recht zu machen!
    Es wird gemotzt und kritisiert bis zum geht nicht mehr - wir sind eine verwöhnte Gesellschaft.

  • der schwarze peter - 3012

    nicht mal jetzt gesteht hasler grobe planungsfehler. in jeder nomalen firma würden köpfe rollen...

    • Urs - 00

      Dies ist nicht der erste Fehler von Herrn Hasler, dieser Mann handelt ohne jegliche Verantwortung und ohne Rücksicht auf die Gäste.

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