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«Irgendwann wollte ich Backen zu meinem Beruf machen»

Die Lernende Marissa Soldivillo (links) mit Ausbildnerin Nicole Ritz (rechts)
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Die Lernende Marissa Soldivillo (links) mit Ausbildnerin Nicole Ritz (rechts)
Foto: RZ

«Backen war schon immer mein Hobby», sagt Marissa Soldivillo. Heute ist sie Lernende bei der Bäckerei Imwinkelried in Fiesch.

«Da mein Stiefvater Koch ist, hat er oft mit mir gebacken. Das hat mir immer mehr Spass bereitet und irgendwann habe ich beschlossen, dass ich dies zu meinem Beruf machen möchte», sagt Soldivillo. In ihrer Freizeit lernt sie vor allem für die Schule in Thun, welche sie jeden Mittwoch besucht. Nicole Ritz-Zurgilgen und Andreas Richter sind stolz auf ihren Schützling, da diese extrem zielstrebig sei. Marissa erzählt von den Voraussetzungen, die man mitbringen sollte: «Als Bäcker muss man zeitlich flexibel sein und in der Nacht arbeiten können. Die Arbeitszeiten können stark variieren: In der Konditorei fängt man üblicherweise später an als in der Bäckerei. Ausserdem benötigt man auch Kraft in den Armen.» Marissa arbeitet gerne in der Konditorei, gerade weil ihr die Patisserie sehr gefällt. Dort machen sie die Standardpatisserien für den Laden sowie kreative Sonderbestellungen. Dies sind oft Torten für Firmen oder dergleichen. «Wenn wir zu zweit sind, fange ich morgens meist mit dem Füllen der Créme- und Himbeerschnitten sowie den Heidelbeer-Himbeerkuchen an. Anschliessend werden verschiedene Torten gefüllt und Sachen für den nächsten Tag vorbereitet. Um sechs Uhr in der Früh werden unsere Waren ausgeliefert, also müssen wir die bestellte Ware bis dahin vorbereitet haben», erklärt die 22-Jährige. In Deutschland, wo sie aufgewachsen ist, sah sie nur Männer beim Brotbacken. «Ich stellte jedoch fest, dass in der hiesigen Bäckerschule um die 70 Prozent der Schüler weiblich sind. Es scheint also regionale Unterschiede zu geben. Ich mache jetzt hier die Lehre als Bäcker-/Konditorin. Diese dauert drei Jahre», so die Lernende aus Horrem (Deutschland). Wenn sie ein weiteres Jahr die Schule besuchen würde, könnte sie zusätzlich Confiseurin werden. Mit mehreren Jahren Berufserfahrung gibt es die Möglichkeit, zuerst den Ausbildungskurs für Berufsbildner zu besuchen und anschliessend die Berufsprüfung sowie die Höhere Fachprüfung abzulegen. «Es gibt hier in der Umgebung leider wenige, die sich für diesen Berufsweg entscheiden. Das merkt man auch daran, dass nur zwei Oberwalliser im Herbst 2015 die Lehre als Bäcker-Konditor begonnen haben», stellt Soldivillo fest.

Sebastian Walter

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