Munitionslager Mitholz | Bund will Beeinträchtigungen des Verkehrs gering halten

Munitionslager «Mitholz» könnte dem Wallis Bauchschmerzen machen

1947 kam es in Mitholz zur Katastrophe.
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1947 kam es in Mitholz zur Katastrophe.
Foto: VBS

Quelle: RZ 0

Eine Räumung des Munitionsdepots «Mitholz» würde grosse Auswirkungen auf den Verkehr im Kandertal haben. Die Aussichten für das Oberwallis wären in diesem Fall düster.

SVP-Nationalrat Franz Ruppen macht sich Sorgen, dass die Sanierung des ehemaligen Munitionslagers massive Auswirkungen auf den Verkehr durch das Kandertal und somit auch auf die Verbindung ins Wallis haben könnte (die RZ berichtete). Entsprechend verlangt er vom Bundesrat Auskunft darüber, wie die Regierung die Situation einschätze und was sie zu tun gedenke, um die Auswirkungen auf den Verkehr im Kandertal und somit auch in Wallis abzufedern.

Befürchtungen bestätigen sich

Inzwischen liegen die Antworten des Bundes­rates vor. «Leider bestätigen diese meine Befürchtungen», kommentiert diese Franz Ruppen. «Nun ist klar, dass die Sanierung des Lagers ‹Mitholz› starke Auswirkungen auf den Verkehr in Wallis und somit auch auf unsere Wirtschaft und unseren Tourismus haben wird.» Denn der Bundesrat geht davon aus, dass eine allfällige Räumung des Munitionslagers die Verkehrssituation um Mitholz massiv beeinträchtigen wird. Ob das Lager tatsächlich geräumt werden muss, um die Sicherheit zu garantieren, werde bis Sommer 2020 entscheiden, so die Regierung, Sollte es zu einer Räumung kommen, «so ist nach heutigem Kenntnisstand davon ­auszugehen, dass die Verkehrswege je nach getroffenen Schutzmassnahmen während der Arbeiten über eine längere Zeit gesperrt werden müssen», schreibt der Bundesrat. Das VBS prüfe daher derzeit vorgezogene bauliche Schutz­massnahmen, um mögliche Auswirkungen eines Ereignisses für die Bevölkerung und die Verkehrswege bereits vor einer allfälligen Räumung der Anlage zu reduzieren. «Bei der Abklärung der ­Sanierungsvarianten wird zu definieren sein, wie Einschränkungen aus Sperrungen der bestehenden Verkehrswege minimiert werden können, um die wichtige Verbindung durch das Kandertal ins Wallis so weit als möglich zu gewährleisten», so die Regierung weiter.

Explosion als «Worst Case»

Noch schlimmer könnte es für das Wallis kommen, wenn es im Munitionslager «Mitholz» zu einer Explosion kommen würde. «Nach heutigem Kenntnisstand und aufgrund der Erfahrungen aus dem Ereignis von 1947 geht der Bundesrat davon aus, dass in einem solchen Fall die Verkehrsverbindung einige Wochen unterbrochen wäre», schreibt die Regierung auf eine ­entsprechende Frage von Franz Ruppen. Die ­Folgen wären weitreichend, denn nicht nur die Zug- und Strassenverbindung nach Kandersteg wäre betroffen, sondern auch der Basistunnel. «Solange die Strasse durch Mitholz und damit die Strasse zum Zugangsstollen des Lötschberg-Basistunnels gesperrt sind, ist auch der Lötschberg-Basistunnel gesperrt», betont der Bundesrat. «Für diesen Fall plant der Kanton Bern zusammen mit dem Bund vorsorglich eine Notumfahrung, mit der die Strassenverbindung von Frutigen nach Kandersteg gewährleistet werden könnte. Dadurch könnte der Lötschberg-Basistunnel wieder geöffnet werden.»

Martin Meul

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