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Pro-Natura-Vizepräsident: Rücktritt!

Ist Roger Imboden wegen dem geplanten Restaurant-Projekt auf der Alpe Jungen als Pro-Natura-Vize zurückgetreten?
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Ist Roger Imboden wegen dem geplanten Restaurant-Projekt auf der Alpe Jungen als Pro-Natura-Vize zurückgetreten?
Foto: RZ

An diesem See auf der Alpe Jungen soll ein Restaurant entstehen.
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An diesem See auf der Alpe Jungen soll ein Restaurant entstehen.
Foto: RZ

Quelle: RZ 11

Der Vizepräsident von Pro Natura Wallis, Roger Imboden, ist zurückgetreten. Hintergrund soll die Einsprache gegen sein Projekt auf der Alpe Jungen sein.

Mitte Juni wurde bekannt, dass die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und Pro Natura gegen ein geplantes Restaurant auf der Alpe Jungen eingesprochen haben. Das Projekt wird getragen von mehreren Personen aus St. Niklaus, unter anderen vom ehemaligen Gemeindepräsidenten Roger Imboden. Brisant daran ist, dass Imboden aber auch Vizepräsident von Pro Natura Wallis ist oder besser gesagt war. Denn in der Folge der Einsprache nahm Imboden seinen Hut beim Umweltverband. Hinter vorgehaltener Hand heisst es, Pro Natura habe Imboden vor die Wahl gestellt: Entweder er ziehe das Projekt zurück oder er müsse seinen Platz bei Pro Natura räumen. Wie auch immer, Imboden entschied sich offenbar für Letzteres, denn sein Name ist nicht mehr auf der Homepage des Umweltverbandes aufgeführt.

«Jeden gleich behandeln»

Die Präsidentin von Pro Natura Wallis bestätigt Imbodens Rücktritt. «Roger Imboden ist bei Pro Natura nicht mehr als Vorstandsmitglied tätig», sagt Brigitte Künzle, Präsidentin von Pro Natura Wallis gegenüber der RZ. Künzle dementiert jedoch, dass der Umweltverband Imboden gezwungen habe, sein Amt als Vizepräsident zur Verfügung zu stellen. «Das sind Gerüchte», sagt sie. Bezüglich der Einsprache von Pro Natura gegen den Bau eines Restaurants auf der Alpe Jungen erklärt die Präsidentin: «Dies war ein Entscheid für die Natur und nicht gegen Herrn Imboden. Wir sind ein Umweltverband und müssen jeden und jedes Projekt gleich behandeln.» Bei dem geplanten Restaurant seien mehrere Punkte gegeben, die eine Einsprache nötig gemacht hätten. «Das Projekt liegt unter anderem ausserhalb der Bauzone, zudem wären seltene Pflanzen gefährdet worden», so Künzle. «Die Einsprache von Pro Natura und der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz war daher nur logisch, egal wer der Initiant des Projekts ist.» Künzle stört sich jedoch daran, dass Pro Natura erst durch die öffentliche Ausschreibung von dem Projekt erfahren hat. «Das Ziel Nummer eins von Pro Natura ist, die Natur zu schützen, wo immer das nötig ist. Dazu streben wir an, schon in die Planung von Projekten einbezogen zu werden. Das erübrigt dann auch Einsprachen, die mancherorts als Projektbremsen empfunden werden», sagt Künzle. Ungewöhnlich an der ganzen Sache ist auch, dass die Einsprache durch den Unterwalliser Geschäftsführer, Thierry Largey, gemacht wurde und nicht durch die Oberwalliser Geschäftsstelle. Etwa um die Geschäftsführerin Eva-Maria Kläy aus der Schusslinie zu nehmen? «Dazu möchte ich mich nicht äussern», sagt Kläy.

Imboden schweigt

Vom abgetretenen Vizepräsidenten Roger Imboden war ebenfalls keine Stellungnahme zu erhalten. «Zu meinem Abgang bei Pro Natura möchte ich mich nicht äussern», sagt Imboden, «ich sage nur, dass ich nicht mehr Vizepräsident bin.»

Martin Meul

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Kommentare

  • Äs Fleigi - 30

    Liebe Frau Präsidentin, warum sich so winden und Gerüchte dementieren: Ist inzwischen ja bekannt. Roger I wurde vom Kantonalvorstand gezwungen zurückzutreten, ohne vorherige Anhörung und ohne Beisein der Oberwalliser Vertreter.
    Da erübrigt sich jeder weitere Kommentar! Pro Natura Wallis schämt euch!

  • Ex Zaniglasi - 22

    Herr R. I. Vize von Pro Natura? Da wird einem endlich klar, woher so manche Einsprache kam! Nun hat's ihn mal selber erwischt und jetzt spielt er den Beleidigten! Du liebes Gufferjoopi!!! Recht so, alle gleich zu behandeln, und lustig zu sehen, wie man sich in diesem "Verein" auch noch gegenseitig abschiesst!
    "pro natura ad absurdum"

  • Triägja - 122

    Künzle, ein Bernername, der mit allem Elan versuchte, in den Vorstand von ProNatura zu gelangen! Wer sich von dieser Frau ein Bild verschaffen will, der höre den Audiobeitrag vom Mittwoch, den 22. Juni 2011. - könnte übertitelt werden: "Eine Frau die auszog, die Natur zu retten und dem Walliser Tourismus das Fürchten beizubringen!" - Ist an Überheblichkeit und Arroganz nicht zu überbieten...........

  • Triägja - 102

    Wieder so ein Verein, der sich auf die Fahne geschrieben hat, ohne sie würde die Welt untergehen. Dieser Organisation sollte man schlicht verbieten, bei jedem Projekt einsprechen zu können. Diese einseitige Betrachtung von Naturschützern ist für unsere Zukunft fatal - sind eh oft Leute mit geltungssüchtigem Verhalten, die hier ihre einzige Plattform zur öffentlichen Darstellung haben.... Darum Roger - hast gut getan, dieses Umfeld zu verlassen....

  • Linole - 1025

    Ausserhalb der Bauzone und dazu noch ein gewerblicher Betrieb!
    Das einem Naturschützer in vormals führender Position bewilligen, hallo wo sind wir denn?

    • Echo vom Berg - 224

      @Linole: sehr viele leben hier vom Tourismus! Die Nachfrage ist vorhanden, da sind sich alle einig. Hätten sie den Bericht richtig gelesen, wüssten sie dass hinter dem Projekt viele Privatpersonen stehen, keine Privatperson sondern eine Genossenschaft! (mehr als 600'000.--wurde in Form von Anteilscheinen gezeichnet) Ferner hat der Kanton eine positive Vormeinung gegeben, Kantonsbiologen etc. waren auf Platz, kein einziges geschütztes Pflänzchen wurde in der Nähe der Parzelle gefunden...@Pro Natura: lest ihr auch Zeitung, wurde viel geschrieben über das Projekt. Wie könnt ihr behaupten, ihr hättet nichts gewusst?

  • Klara Zenruffinen - 1215

    Es wird Zeit, dass wir uns von der Diktatur der selbst ernannten Ökospezialisten befreien. Wenn es so weiter geht haben wir nur noch politische Kräfte die gegen alles sind (Grüne, SVP,...): alle innovativen Kräfte werden gebremst oder sogar verhindert. Wir sehen im Moment so langsam die Auswirkungen der Nein-Brüller auf unsere Wirtschaft, die immer mehr den Bach runter geht. Schade für unser Land.

  • Markus - 262

    «Dazu streben wir an, schon in die Planung von Projekten einbezogen zu werden. Das erübrigt dann auch Einsprachen, die mancherorts als Projektbremsen empfunden werden…» Das heisst, gebremst wird dann einfach schon vorher, es wird dann einfach nichts mehr geplant und projektiert.

  • Echo vom Berg - 478

    Naturschutz ist wichtig und bracht ein gesundes Augenmass und Toleranz von allen betroffenen Partnern. Nur oft scheitert es an der Gewichtung der Argumente. Wem und was schadet jetzt eine kleine Einkehrhütte auf Jungen? Wollen wir unsere Bergwelt auch als Lebensraum für die einheimische Bevölkerung bewahren oder den Weg mit Bärenfellen zurück in die Höhlen antreten?

  • Alexius - 5619

    Diese Organisation nervt nur und sollte endlich aufgehoben werden.

  • ArtH - 4114

    Scheint mittlerweile fast überall so gehandhabt zu werden. Man ist gut für eine Organisation solange man das tut was von oben diktiert wird. Hat man zu irgendwas eine eigene Meinung, gehts aufs Abstellgleis oder man wird abgesägt.

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