Saas-Fee | Verbotstafeln kurzerhand entfernt

Saaser Schildbürgerstreich

Auf dem Parkplatz von Saas-Fee wurden nach einer Anzeige Parkverbotsschilder entfernt.....
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Auf dem Parkplatz von Saas-Fee wurden nach einer Anzeige Parkverbotsschilder entfernt.....
Foto: zvg

.....kurz vorher waren sie noch da.
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.....kurz vorher waren sie noch da.
Foto: zvg

Quelle: RZ 0

Statt einen Falschparker zu büssen, wurden kurzerhand die Verbotsschilder abmontiert. Das stösst auf Unverständnis. Derweil wehrt sich die Gemeinde.

Eine Geschichte rund um ein Parkverbot, eine Anzeige und entfernte Verkehrstafeln erhitzen im Gletscherdorf derzeit die Gemüter: Der Bewohner A. T.* staunte nicht schlecht, als er vor einiger Zeit zu seiner Wohnung im Quartier «Wildi» lief. «Im Vorbeigehen habe ich festgestellt, dass in einem Abschnitt des grossen Parkplatzes an den Strassenlaternen Parkverbotsschilder fehlen», sagt er. Gewöhnlich gelte in diesem Bereich absolutes Parkverbot, was auch so ausgeschildert gewesen sei. «In dem betroffenen Abschnitt ist offenbar parkieren plötzlich offiziell erlaubt», stellt der aufmerksame Anwohner schmunzelnd fest. Dies, obwohl ihm im Vorfeld keine öffentliche Auflage zur Aufhebung des Verbots aufgefallen sei. Aus diesem Grund wollte er die Vorkommnisse so nicht stehen lassen und intervenierte bei den Behörden.

Anzeige erstattet

Der Reihe nach: Auf der obersten und ungedeckten Etage des grossen Parkhauses von Saas-Fee, im Bereich Richtung Quartier «Wildi/Grosses Moos», stellt A. T. in regelmässigen Abständen einen parkierten Camion fest. «Offenbar wird der Platz von einem einheimischen Gewerbetreibenden als Güterumschlagplatz benutzt», sagt er. Dort gilt jedoch Parkverbot, was dementsprechend ausgeschildert war (siehe Bild links). Das Areal ist laut kommunalem Situationsplan in Besitz der Burgergemeinde und somit nicht in Privatbesitz. A. T. erstattet bei der Kantons- und Regionalpolizei Saas-Fee schriftlich Anzeige. Kurze Zeit später stellt er überrascht fest, dass plötzlich ein Verbotsschild fehlt und das Fahrzeug dort aber nach wie vor abgestellt ist. Erneut wendet er sich mittels schriftlicher Anzeige an die Polizei. «Offensichtlich scheint der fehlbare Fahrzeughalter über Recht und Gesetz zu stehen», ist darin zu entnehmen. Stossend sei auch der Umstand, dass andere Fehlbare auf dem Parkplatz ohne Umschweife gebüsst würden. Das sei ungerecht.

«Spuren» noch immer sichtbar

Wiederum kurze Zeit später fehlt gemäss A. T. plötzlich eine weitere Verbotstafel (siehe rechtes Bild sechs Tage später). Und tatsächlich: Wie ein Augenschein der RZ vor Ort zeigt, wurden die Schilder offenbar erst vor kurzer Zeit entfernt, da auf den Strassenlaternen, wo sie befestigt ­waren, noch deutliche Spuren der entspre­chenden Briden zu erkennen sind. Auch der ­besagte ­Camion ist dort wieder (oder immer noch) abgestellt. Es stellt sich nun die Frage, ob die Aufhebung des Parkverbots mit einher­gehender Entfernung der Signalisation vorher ordentlich öffentlich aufgelegt wurde. So will es das Gesetz. Demnach hätte alles seine ­Richtigkeit.

Im Mai wieder montieren

Weiter ist auch offen, warum auf dem Parkplatz Waren umgeschlagen werden, wenn sich doch eingangs Dorf ein allgemeiner Umschlagplatz der Gemeinde befindet. Geniesst hier jemand Sonderrechte? Offenbar ist das der Fall. Das werde toleriert, heisst es seitens Gemeinde. Und die entfernten Schilder? «Aufgrund der grossen Parkplatzbedürfnisse sind die Schilder temporär entfernt worden. Die Schilder werden im Anschluss an die Wintersaison wiederum montiert», sagt Gemeindeschreiber Bernd Kalbermatten. Pikant: Laut entsprechender Verordnung braucht es auch für eine lediglich temporäre Anordnung, welche länger als acht Tage dauert, ein ordentliches Verfahren. Doch wie Kalbermatten erklärt, wurde das nicht gemacht.

Peter Abgottspon

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