Leuk | Präsidentenwahlen in Leuk

Stolpert Lötscher über das Schulprojekt «fitte Kids»?

Leuk sucht den Nachfolger für den frisch gewählten Staatsrat Roberto Schmidt.
1/1

Leuk sucht den Nachfolger für den frisch gewählten Staatsrat Roberto Schmidt.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

In zehn Tagen wählt die Gemeinde Leuk den Nachfolger von Roberto Schmidt als Gemeindepräsident. Zur Wahl stehen Martin Lötscher (CVP) und Dominique Russi (CSP). Das Schulprojekt «fitte Kids» könnte dabei den Ausschlag geben.

Martin Lötscher (60) oder Dominique Russi (38)? Gemeindevizepräsident oder Kulturminister? Parteikalkül oder Personenwahl? Die Leuker Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben am 21. Mai die Qual der Wahl. Knapp zehn Tage vor dem Showdown bekommt Dominique Russi unfreiwillig Rückenwind. Der Grund: Sein Kontrahent Martin Lötscher, der auch als Schulpräsident amtet, gerät wegen des Schulprojekts «fitte Kids» in die Kritik.

Politisches Eigengoal?

Mit dem Schulprojekt «fitte Kids» werden die Kinder und Jugendlichen animiert, ihren Schulweg zu Fuss statt mit dem Bus zurückzulegen. Dagegen regt sich Widerstand aus Elternkreisen, die sogar eine Petition lanciert haben (die RZ berichtete). Im Zentrum der Kritik steht Schulpräsident Martin Lötscher, der zur Wahl als Gemeindepräsident antritt. «Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass ich dafür geradestehen muss. Aber ich finde das Projekt nach wie vor gut», sagt Lötscher, der darauf hinweist, dass sowohl der Regionalrat der Schulkommission als auch der Gemeinderat das Pilotprojekt einstimmig verabschiedet hätten. «Wenn man mir jetzt daraus einen Strick dreht, wäre das falsch», betont Lötscher, der seit acht Jahren als Vizepräsident amtet und seit 2013 auch im Grossrat sitzt. Lötscher weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass er ein geradliniger Politiker sei und für die Sache einstehe. «Ich hätte mit dem Schulprojekt bis nach der Wahl zuwarten können. Aber das ist nicht mein Ding. Ich gebe Vollgas und will etwas bewegen», so der CVP-Politiker.

«Legitimer Anspruch aufs Präsidium»

Sein Gegenüber im Abstimmungskampf, Dominique Russi, gibt sich in dieser Angelegenheit zurückhaltend. «Es kann sein, dass sich einige Wählerinnen und Wähler übergangen fühlen. Aber ich glaube nicht, dass das den Ausschlag geben wird.» Vielmehr sieht sich Russi nicht zuletzt auch dank seiner Parteizugehörigkeit in einer guten Ausgangslage. «Wir von der CSP haben bei den letzten Gemeinderatswahlen fast 50 Prozent Wählerstimmen auf uns vereint und haben vier Sitze im Leuker Gemeinderat. Insofern ist es legitim, dass wir den Anspruch auf das Gemeindepräsidium stellen.» Aber auch seine politische Arbeit wirft Russi in die Waagschale. «Ich habe in den vergangenen zwölf Jahren viele Projekte initiiert und umgesetzt. Zudem bin ich sehr gut vernetzt», betont Russi. Martin Lötscher seinerseits sieht viele Parallelen zwischen ihm und seinem Kontrahenten: «Wir sind uns in vielen Sachen ähnlich und haben ein gutes Einvernehmen.» Und mit einem Augenzwinkern auf seinen Herausforderer meint Lötscher: «Dominique ist der beste Kulturverantwortliche, den sich eine Gemeinde wünschen kann. Darum würde ich es bedauern, wenn er nach der Wahl dieses Amt nicht mehr ausüben kann.»

Walter Bellwald

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31