"Wir wollen den Hirschbestand reduzieren"

Reduktion angestrebt. In Östlich Raron soll der Hirschbestand reduziert werden.
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Reduktion angestrebt. In Östlich Raron soll der Hirschbestand reduziert werden.
Foto: Rudolpho Duba/Pixelio.de

Am Montag beginnt im Wallis die Hochjagd. Was ist neu im Jahr 2015? Und: Warum spielt der Wolf eine entscheidende Rolle? Peter Scheibler liefert die Antworten.

Hirsche, Gämsen, Rehgeissen, Murmeltiere sowie Wildschweine werden ab Montag zur Bejagung freigegeben. Im Anschluss folgt die Niederjagd, wo vorab Rehkitze, kleines Haar- und Federwild, Marder und Füchse gejagt werden. Peter Scheibler, Dienstchef der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere, erklärt die Jagd 2015.

Herr Scheibler, am Montag folgt der Startschuss zur Hochjagd. Was ist neu?
Es gibt eine kleine Änderung beim Reh: Die Rehkitzjagd ist heuer nicht mehr in der Rehbockjagd integriert und folgt erst im November. Das Wesentliche ist jedoch gleich geblieben.

Bereits vor der Jagd werden Abschusszahlen festgelegt.
Ja, beim Rotwild gibt es eine Jagd­planung, denn dort können wir auf eine zuverlässige Zählung zurückgreifen. Wir unterteilen das Oberwallis in sechs Zonen, wobei für jede Zone ein Abschussplan entsteht. Zusammengezählt sollen dieses Jahr im Oberwallis während der Hochjagd 750 Rotwild­tiere geschossen werden.

Im vergangenen Herbst war der Hirschbestand relativ hoch. Wie sieht es für dieses Jahr aus?
Diesbezüglich haben wir eine stabile Konzentration im Oberwallis. Einzig im Bezirk Östlich Raron inklusive Binn, das heisst im Aletschwald, auf der Bettmeralp oder im Binntal, probieren wir, den Hirschbestand zu reduzieren. In den anderen Zonen geht es darum, die Bestände zu stabilisieren.

In der Augstbordregion läuft ein Wolf umher. Welche Rolle spielt das Raubtier während der Hochjagd?
DNA-Analysen haben ergeben, dass in der Augstbordregion drei Wölfe unterwegs waren. Ich denke jedoch nicht, dass es in dieser Region weniger Wild gibt, denn die Wildhüter haben kaum gerissene Wildtiere gefunden. Andererseits gilt es zu sagen, dass dies beim kleineren Wild (Reh, Gämse) schwierig zu eruieren ist, weil es bei einem Wolfsangriff kaum noch etwas zu finden gibt. Ein anderes Problem ist, dass Wildtiere bei einer Wolfspräsenz vermehrt ihr Verhalten ändern. Das heisst, sie flüchten an Orte, wo sie sich besser vor dem Wolf schützen können. Das erschwert die Aufgabe für die Jäger.

Zudem gibt es im Wallis auch Wildschweine. Auch im Oberwallis?
Der Grossteil der Wildschweine im Wallis befindet sich zwischen Martinach und St-Gingolph im Chablais. Dort leben vermutlich um die 200 Wildschweine, doch aufgrund ihres nachtaktiven Verhaltens ist es kaum möglich, eine genaue Zahl zu nennen. Am ehesten gibt es im Oberwallis in der Region Pfynwald, Varen, Salgesch aber auch Turtmann und Oberems Wildschweine.

Simon Kalbermatten

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