Zermatt | Wegen Strasse Täsch-Zermatt

Zermatter Gemeindepräsidentin unter Zugzwang

Die Zermatter Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser steht bei der 
Frage der künftigen Erreichbarkeit von Zermatt unter Druck.
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Die Zermatter Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser steht bei der 
Frage der künftigen Erreichbarkeit von Zermatt unter Druck.
Foto: Walliser Bote

Quelle: RZ 0

Mittels einer neuen Vereinbarung soll die Strasse Täsch–Zermatt auf Jahrzehnte hinaus bewilligungspflichtig bleiben und nicht ausgebaut werden. Für Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser ist das nicht akzeptabel. Doch eine Gegenstrategie hat sie nicht.

Die Benützung der Strasse Täsch–Zermatt ist bewilligungspflichtig. Um die Frage der künftigen Entwicklung, sprich Beibehaltung der Verkehrsbeschränkung oder aber Öffnung, wird seit Jahrzehnten gerungen: Im Jahre 2005 entschieden sich die Zermatter an der Urne für eine Öffnung. Der Gemeinderat will davon aber nichts wissen und fordert vom zuständigen Staatsrat Jacques Melly zwar vehement eine wintersichere Strasse, sprich den Bau von Galerien, hält jedoch gleichzeitig an der geltenden Verkehrsbeschränkung fest.

Zögernde Haltung

Für den Kanton ist aber genau diese Frage für die weitere Zukunft der Strasse von zentraler Bedeutung. Ein Dilemma für den Gemeinderat – denn konkret bedeutet das: Eine wintersichere Strasse gibt es nur bei gleichzeitiger Öffnung der Strasse. Die zögernde Haltung des Gemeinderats will sich die «IG sichere Zufahrt» nicht mehr länger gefallen lassen und macht Druck: Mittels Antrag an die Urversammlung will sie den Gemeinderat verpflichten, beim Kanton die Aufhebung der besagten Beschränkung einzufordern. «Das ist absolut notwendig, damit der Kanton die rechtliche Grundlage für den Bau der geforderten Galerien hat», sagt IG-Präsident Karl Eggen.

«Ein Skandal»

Der Druck auf den Gemeinderat, sich für die Öffnung zu entscheiden, wird noch steigen: Auf der Bahnstrecke zwischen Täsch und Zermatt soll bis ins Jahr 2035 nämlich ein neuer Tunnel gebaut werden. «Zur Sicherung der Investition wird vereinbart, dass die geltende Verkehrsbeschränkung der Strasse weitergeführt wird und dass die Strassenverhältnisse nicht verbessert werden.» So steht es in einer bundesrätlichen Botschaft. Die Vereinbarung existiert noch nicht und das Geschäft bedarf noch der Behandlung durch die Verkehrskommission und das Parlament. Falls dies jedoch Wirklichkeit werden sollte, wäre eine wintersichere Strasse für Zermatt auf Jahrzehnte hinaus undenkbar. «Ein Skandal», sagt Eggen. «Das ist eine erneute Ausspielung der Strasse gegenüber der Bahn, was gemäss einem Rechtsgutachten rechtswidrig ist», sagt er. Romy Biner-Hauser ist der gleichen Meinung: «Eine solche Verein­barung wird die Gemeinde Zermatt nicht akzeptieren.» Eine Lösung hat sie aber nicht. Eine Strategie sei sie erst am erarbeiten, heisst es auf Anfrage.

Peter Abgottspon

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