Bahn | Normalbetrieb mit Langsamfahrstellen

Ab Freitag wieder beide Röhren offen

Nach dem Wassereinbruch bleibt die zweite Röhre des Lötschberg-Basistunnels noch bis Freitag gesperrt.
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Nach dem Wassereinbruch bleibt die zweite Röhre des Lötschberg-Basistunnels noch bis Freitag gesperrt.
Foto: zvg

Bilder aus dem Tunnel.
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Bilder aus dem Tunnel.
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Bilder aus dem Tunnel.
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Bilder aus dem Tunnel.
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Daniel Wyder, Leiter Infrastruktur BLS, erklärt am Mittwochmorgen an einer Medienkonferenz in Frutigen den Wassereinbruch anhand eines Modells.
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Daniel Wyder, Leiter Infrastruktur BLS, erklärt am Mittwochmorgen an einer Medienkonferenz in Frutigen den Wassereinbruch anhand eines Modells.
Foto: mengis media

Daniel Wyder, Leiter Infrastruktur BLS, Stefan Irngartinger, Projektleiter Alptransig BLS und Andreas Teuscher, Ingenieurgeologe ETH/SIA Geotechnisches Institut (von rechts).
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Daniel Wyder, Leiter Infrastruktur BLS, Stefan Irngartinger, Projektleiter Alptransig BLS und Andreas Teuscher, Ingenieurgeologe ETH/SIA Geotechnisches Institut (von rechts).
Foto: mengis media

Quelle: 1815.ch 0

Nach dem Wassereinbruch soll der Betrieb im Lötschberg-Basistunnels - wenn auch mit reduzierter Fahrgeschwindigkeit - ab Freitag wieder aufgenommen werden.

Nach einem Wasser- und Schlammeinbruch am 6. Februar sind am Freitag wieder beide Röhren des Lötschberg-Basistunnels in Betrieb. Die Tunnelbetreiberin BLS hat Wasser und Schlamm mittlerweile im Griff und reinigt die Tunnelröhren.

Das eindringende Wasser wird mit provisorischen Massnahmen gefasst und in Absetzbecken geleitet. Dort setzt sich der Schlamm ab und das klare Wasser kann aus dem Tunnel geleitet werden, wie Daniel Wyder, Leiter Infrastruktur BLS, erklärte.

Die provisorischen Massnahmen und die Tunnelreinigung haben die BLS bis jetzt rund 2 bis 2,5 Millionen Franken gekostet. Dazu kommen nun noch die definitiven Sanierungsmassnahmen. Wyder rechnete am Ende mit einem einstelligen Millionenbetrag.

Mit Vliesen abgedichtet

Der Wassereinbruch ereignete sich rund 2,5 Kilometer vom südlichen Portal in Raron VS. Die Stelle liegt geologisch in einer Kalkschicht mit Karstsystemen. Solche Schichten führen tendenziell mehr Wasser als beispielsweise Granit- und Gneisschichten. Das wussten auch die Erbauer des Lötschberg-Basistunnels

Auf rund 20 Kilometern wurde die Betontunnelröhre mit Vliesen umhüllt, die das Wasser ableiten. Diese Vliesen entsprechen laut Wyder dem Stand der Technik. Sie seien auch an der ETH in Lausanne ausgiebig geprüft worden, bevor man sie verbaut habe. Einmal verbaut, sind die Vliese aber nicht mehr zugänglich und können nicht kontrolliert werden, ohne die Tunneldecke abzubauen.

Dies will die BLS möglichst verhindern, da der Tunnel sonst mehrere Wochen gesperrt werden müsste. Überlegt wird deshalb auch, das Wasser mit einer definitiven Lösung zu fassen und abzuleiten.

Der Wassereinbruch vom 6. Februar betraf besonders stark die Oströhre des Tunnels. Dort strömten pro Sekunde zwischen einer halben und einer ganzen Badewanne voll Wasser in den Tunnel, wie Stefan Irngartinger, Projektleiter der Tunnelbauherrrin Alptransit BLS ausführte. Wasser und Schlamm verdreckten eine Strecke von rund 500 Metern.

Laut Irngartinger ist es nicht ausgeschlossen, dass an der Wassereinbruchstelle an der Tunneldecke eine Schweissnaht dem Wasserdruck nicht standhielt. Doch das sei lediglich eine Hypothese, betonte Irngartinger.

Quelle führte mehr Wasser

Bereits beim Tunnelbau stiessen Geologen auf eine Quelle, die das Karstsystem im Süden des Tunnels speist. Das Wasser wurde gefasst und in einer separaten Leitung abgeführt. Kurz vor dem Wassereinbruch habe die Quelle plötzlich viel mehr Wasser geführt als sonst, wie Geologe Andreas Teuscher gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-sda sagte.

Weshalb das so war, konnte noch nicht geklärt werden,. Der bisherige Winter sei jedenfalls recht niederschlagsarm gewesen, bilanzierte Teuscher. Karstsysteme reagierten in der Regel rasch auf Niederschlagsereignisse.

Einen Zusammenhang zwischen dem Wassereinbruch und Terrainabsenkungen in den Rebbergen oberhalb des Tunnelportals von Raron schloss Teuscher aus. Die Einbruchstelle liege zu tief im Berg.

Aufwändige Reinigung

Nachdem die Tunnelbetreiberin das eindringende Wasser mit provisorischen Massnahmen gebändigt hatte, begannen aufwändige Reinigungsarbeiten. Wichtig sei, dass die wasserabführenden Leitungen nicht verstopft würden, sagte Wyder. Ein Saugbagger entfernt den Schlamm.

Ist der Tunnel wieder sauber, will die BLS am Freitagmorgen den Betrieb in beiden Röhren wieder aufnehmen. Allerdings verkehren die Züge bei der Schadstelle mit reduziertem Tempo, in der Weströhre mit 100 km/h, in der Oströhre mit 60 km/h. Dadurch kommt es zu leichten Verspätungen, wie Wyder sagte.

Die BLS habe insofern Glück im Unglück gehabt, weil die Schadstelle an einem Ort des Tunnels auftrat, der zweispurig sei. So konnte der Bahnverkehr immerhin teilweise aufrecht erhalten werden.

Der Lötschberg-Basistunnel ist ein 34,6 Kilometer langer Eisenbahntunnel, der zwischen Frutigen im Berner Oberland und Raron im Wallis die nördliche Alpenkette unterquert. Er wurde 2007 eröffnet.

Reduzierte Geschwindigkeit

Bahnreisende vom Wallis nach Bern brauchen noch ein wenig Geduld. Gemäss BLS sollen beide Röhren des Lötschberg-Basistunnels ab Mitte März wieder in gewohnter Geschwindigkeit befahrbar sein.

Bereits ab Freitagmorgen um 5 Uhr sind beide Röhren wieder geöffnet. Es besteht Normalbetrieb - jedoch mit Langsamfahrstellen. Dass heisst: Die Züge Intercity und Eurocity verkehren wieder normal durch den Basistunnel. Es kann zu Verspätungen von 2 bis 4 Minuten kommen. Im Bereich des Güterverkehrs werden einige Züge in der Nacht umgeleitet.

sda/ip

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Ursache für Wassereinbruch in Lötschbergtunnel noch unbekannt

Nachdem Anfang Februar Wasser und Schlamm in den Lötschberg-Basistunnel eingebrochen sind, können am Freitag wieder beide Tunnelröhren für den Verkehr freigegeben werden. Noch unklar ist, warum plötzlich so viel Wasser durch den Berg floss.

Der Lötschberg-Basistunnel verläuft geologisch gesehen durch verschiedene Gesteinsdecken, die mehr oder weniger Wasser führen. Während das sogenannte Aarmassiv mit Granit und Gneis wenig Wasser führt, finden sich auch Kalkformationen mit Karstsystemen, wie Geologe Andreas Teuscher am Dienstag vor den Medien in Frutigen ausführte.

Eine bekannte Karstquelle habe vor dem Ereignis Anfang Februar plötzlich viel mehr Wasser geführt. Weshalb dies geschehen sei, könne man noch nicht sagen, führte Teuscher aus. Dies betreffe auch eine Hypothese, wonach sich im Hitzesommer 2019 mehr Schmelzwasser als üblich gesammelt haben könnte. Karstsysteme reagierten meist sehr rasch, etwa auf Niederschläge. Doch der Winter sei ja recht niederschlagsarm gewesen.

Die Tunnelbetreiberin BLS hat inzwischen die Wassereinbrüche im Griff und ist daran die Tunnelröhren zu reinigen. Bis am Freitag sollen sie wieder befahrbar sein. Die Züge werden allerdings mit 100 respektive 60 km/h pro Stunde die Stelle des Wassereinbruchs, rund 2,5 Kilometer vom Südportal im Wallis, passieren. Das kann zu Verspätungen von 2-4 Minuten führen, wie Daniel Wyder von der BLS sagte.

Die provisorischen Massnahmen zur Eindämmung von Wasser und Schlamm und die Reinigung haben die BLS laut Wyder bisher geschätzte 2 bis 3,5 Millionen Franken gekostet. Dazu kommen noch die definitiven Sanierungsmassnahmen. sda

Wasser im Berginnern ist für Tunnelbauer Alltag

Wasser im Berginnern ist ein Phänomen, das für Tunnelbauer Alltag ist. Gespeist durch Niederschläge oder Schnee- und Eisschmelze dringt Wasser durch das Gestein ins Berginnere. Dort wird es von Tunnelbauern gefasst und abgeleitet.

Wasser mache den Tunnelbau erst richtig spannend, sagte Stefan Irngartinger, Projektleiter der Alptransit BLS AG am Rande der Medienkonferenz vom Mittwoch in Frutigen. Denn: das Wasser im Berg verhält sich oft unberechenbar.

Was den Tunnelbauer vor Herausforderungen stellt und und von Tunnelarbeitern gefürchtet wird, hat heute aber auch durchaus angenehme Seiten.

Das Bergwasser ist nämlich warm, im Lötschberg sind es rund 18 Grad. Aus dem aus dem Berginnern abgeleiteten Wasser kann die Wärme auf unterschiedliche Weise genutzt werden, beispielsweise zum Heizen. In Frutigen, am Nordportal des Lötschberg-Tunnels wird das warme Bergwasser für ein Tropenhaus genutzt, wo exotische Pflanzen gedeihen. sda

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