Damian Constantin kontert

«Wir unterscheiden uns von den Österreichern»

Damian Constantin, Direktor von Valais/Wallis Promotion
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Damian Constantin, Direktor von Valais/Wallis Promotion
Foto: zvg

Quelle: 1815.ch /rul 06.01.15 21
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«Die Schweiz hat ein Freundlichkeitsproblem» - solche Schlagzeilen dominierten die vergangene Sonntagspresse. Für Damian Constantin von Valais/Wallis Promotion ist diese Aussage nicht haltbar.

Gross ist das Unverständnis bei Schweizer Touristikern über eine Aussage von Andreas Steibl (48), Tourismus-Chef des Tiroler Skigebiets Paznaun-Ischgl, der die Schweiz als Feriendestination frontal angreift. Manchmal bekomme man den Eindruck, die Schweizer Wintersportorte hätten es am liebsten, wenn die Gäste das Geld überweisen und dann gar nicht anreisen, liess er gegenüber der Sonntagspresse verlauten. Eine Aussage, die viele Schweizer Touristiker so nicht gelten lassen wollen.

Hat die Schweiz ein Freundlichkeitsproblem? Damian Constantin von Valais/Wallis Promotion sieht das nicht so, wie er auf Anfrage von 1815.ch erklärt. «Zuerst einmal zeugt es nicht von Höflichkeit, respektive Freundlichkeit, eine solch pauschalisierende Aussage über eine Nachbarregion zu machen. Die Schweizer und Österreicher unterscheiden sich kulturell», so der Direktor von Valais/Wallis Promotion.

«Wir sind authentisch zu unserer Kultur. Das unterscheidet sich nicht nur zu anderen Ländern, sondern auch zu anderen Kantonen. Generell hat die ganze Debatte daher eher mit Andersartigkeit als mit einem Freundlichkeitsproblem per se zu tun.» Dass gerade im Tourismuskanton Wallis zahlreiche ausländische Arbeitnehmer im Gastgewerbe arbeiten, sieht Constantin nicht als eine Frage des Wollens, sondern in der personellen Notwendigkeit. «Walliser Personal in genügendem Ausmass zu finden, ist nicht möglich.»

Im Endeffekt ist laut Constantin die Qualität des Fachpersonals und nicht deren Herkunft entscheidend. Wird denn Freundlichkeit im Gastgewerbe generell überschätzt? Constantin verneint: «Gastfreundschaft und Servicequalität sind wichtige und zentrale Pfeiler eines ganzheitlichen Angebotes - nicht nur im Tourismus, sondern auch in anderen Branchen. Freundlichkeit kostet nichts, gerade in der Tourismusbranche ist dies ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dessen ist sich die Branche mehrheitlich bewusst.»

Gerade die Tourismusdestination Zermatt betreibt Charmeoffensiven - eine Grundhaltung, die Constantin unterstützt. «Die Schulung und Sensibilisierung der Angestellten ist ein äusserst wichtiger Punkt; und dies ist Chefsache.» Valais/Wallis Promotion indes sei weiterhin bestrebt, auf kantonaler Ebene zu sensibilisieren, dass im Endeffekt alle Walliser oder Personen, die mit dem Gast in Kontakt stehen, Botschafter des Wallis sind.

06. Januar 2015, 15:00
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Kommentare

  • HerrConstantin - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Herr Constantin bezahlt doch einfach Löhne im Gastgewerbe, von denen man leben kann- -Auch Leute die im Gastgewerbe arbeiten, sollten sich eine eigene Wohnung leisten, eine Familie gründen und die Krankenkassenbeiträge selber bezahlen können . . . . . . Es liegt eben an Euch—bestimmt gäbe es so genügend WalliserInnen, die Touristen auf freundlichste Walliserart bedienen würden--

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  • Herr Retiker - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Man muss sich mal in die Lage eines Touristen versetzen.

    Regelmässig Plakate "Ausländer raus!", dazu passende Abstimmungsergebnisse und nicht selten Wirte, die vor allem Deutsche ziemlich zweitrangig behandeln.
    Und das zu Preisen, wofür es anderswo die achtfache Leistung mit wahrhaftiger *GASTFREUNDSCHAFT* gibt.

    Ade Schweiz!
    Hallo Österreich, Italien, Türkei, Karibik, Asien,...

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  • Robidog - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Gerade das hochgelobte Zermatt ist zum Teil "Geldgeil". Eine Charmoffensive "betreiben" ist das Eine. Aber bis wirkliche Gast- und Kundenfreundlichkeit besteht ist noch viel zu tun. Nur Reden bringt nichts!

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  • zürcher wofsfreund - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Jede Region hat ihre Vorteile.Der Markt korrigiert alles.Der Skitourismus hat in Oesterreich andere staatliche Subventionen.Der Kunde wird hier in d er Schweiz teilweise zuwenig in Mittelpunkt gestellt.Der Job(Service) da wird nicht genügend anerkannt.Zudem sind die Löhne in Oesterreich/Italien viel tiefer...400Euro/Mt

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    • Insider - vor 10 Jahre ↑0↓0

      Die Löhne sind mittlerweile ziemlich gleich in AUT-SUI. Zudem wird in österreich in den meisten Betrieben nichts für Kost und Logis verlangt. In der Schweiz darf bis 1500sfr im Monat für diese abgezogen werden und von diesem machen die meisten Hoteliers gebrauch weil sie ihre privaten Studios weiter vermieten können und eine weitere tolle Einnahmequelle haben.

  • Roman - vor 10 Jahre ↑0↓0

    An einem Ort gibt es einen Wirt,der infolge Arbeitsunlust die Tür vor den Gästen zugeknallt und verschlossen hat.Nach dem ein "Üsserscheiizer"anklopfte und Bescheid wissen wollte,schnauzte ihn der Wirt an:D Serviertochter isch hittu chrank.Und knallte im die Türe vor der Nase zu.Ich könnte es nicht glauben,hätte ich nicht selbst im Restaurant gesessen.Ich hatte wohl Einheimischenbonus.Tragisch.

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    • Patty - vor 10 Jahre ↑0↓0

      böse, böse... da ist sicher viel Frustration im Spiel...

  • naja - vor 10 Jahre ↑0↓0

    ..der eine provoziert, der andere reagiert überfordert. "die Schulung und Sensibilisierung.. ist Chefsache" aha - die "Qualität" hat gesprochen.

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  • diabolino - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Verbringe in den letztn Jahren alle 2 Jahre Ferien in der Schweiz. (Wandern, Velofahren mit Gepäcknachführen, Hochgebirgswandern usw..)Kann mich nur lobend über die Schweizerhotellerie äussern: diskret nett und da, wenn man sie braucht. War schon oft in Oesterreich zum Fischen. Sie sind wirklich nett und freudlich. Mich nervt aber diese anerzogene Servilität. Ueberbleibsel der Doppelmonarchie?

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  • ZH - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Lieber Ötzi das ist sowieso ein Walliserproblem.Man hegt und pflegt den Irrglauben, auf der weiten Welt(nein liebe Walliser,sie ist keine Scheibe)das Wallis und seine Kinder seien über jeden Zweifel erhaben.De facto erscheint mir das ganze Getue und Gehabe eher ungebildet und bauernhaft.Auch wenn der Schöpfer im VS gute Arbeit geleistet hat existieren eben andere,noch schönere Orte auf Mutter Erde

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  • Ötzi - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Wir sind doch überall die Besten...bieten nur das Beste .aber wenn man nur unsre Regionen kennt können wir nur die Besten sein....ja nicht nach östereich , es gibt genug Schweizer dort,die alles schätzen was sie bieten.......Erwacht doch endlich!

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  • lama - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Der Wolf wird uns die letzten Gäste rauben ,und nicht die Freundlichkeit der Österreicher.

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    • Scharlui - vor 10 Jahre ↑0↓0

      Muss der Wolf hier tatsächlich doch auch noch eingebracht werden?
      Ich meine - mal ohne Spott ausgedrückt - Nein.

  • Siebedupf - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Ich persönlich brauche keine Charmeoffensive, das nervt.... die Scheinliebenswürdigkeit a l'Autriche finde ich eher schleimig.

    antworten

    • Oberländer - vor 10 Jahre ↑0↓0

      Man kann es mit der Freundlichkeit auch übertreiben. Saudumme Sprüche können unsere Skilehrer auch reissen! Nur sollten sie in der Mittagspause Alkohol meiden. Ansonsten sind wenigstens unsere Skischulen TOP.

  • und ausserdem - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Ich glaube die Karikatur zu diesem Thema im heutigen Blick sagt alles.Auch wenn ich nur Blick Schauer und nicht Leser bin.Die Patron lassen die Ausländer zu hundslöhnen stundelang schuften,kassieren ab und dann kommt das Beste:Sie offerieren einem mal ein Bier.Das ist nicht etwa jovial gemeint.Nein sie jammern einem dann die Ohren voll wie schlecht es ihnen ginge...Das ist der Gipfel schlechthin.

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  • Ex-Kader in der Schweiz - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Das Hauptproblem ist das die meisten Hoteliers zu viel von den Angestellten verlangen. Mein Ex Chef verlangte vom Kader eine 60-70 Stunden Woche.Wie soll man da auf längere Zeit seine volle Leistung abrufen und auf das Lächeln nicht vergessen? Funktioniert nicht und darunter leidet die Dienstleistung. Und das ist der einzige Punkt wo die Österreicher besser sind was aber auch sehr wichtig ist..

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  • Guipago - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Leider ist das so ... das Gefühl habe ich sogar als "Einheimischer".
    Es wird gesogen wo's nur irgendwo geht und nicht sehr viel geboten.
    Skifahren ist für eine normalverdienende Familie nicht mehr möglic - oder dann nur wenn auf sehr viel anderes verzichtet wird. Schade ...!

    antworten

  • Gustav Niederer Guttannen - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Seit nunmehr als 40 Jahren sind wir 2-3mal/Jahr im Oberwallis in den Ferien. Wir waren, sind und werden auch künftig gerne dort sein. Wir finden es gut, dass der Walliser, Walliser ist und es nicht nötig hat ein künstlerisch, schauspielerisch, aufgesetztes Lächeln vorzutäuschen und hintenrum über uns zu lästern. Der Oberwalliser ist echt und soll es so bleiben. Weiter so Oberwallis!

    antworten

  • Gusti Furrer - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Herr Steibl hat leider nicht unrecht. Es gibt immer noch Touristen, die diese Erfahrung in der Schweiz und auch im Oberwallis machen (nach dem Motto: "die Einheimischen sind hauptsächlich Geldsauger" oder "Geld her und Maul halten"), auch wenn sich die Situation in den letzten Jahren stark verbessert hat. Ja, eine grosse Charmeoffensive ist von nöten.

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  • Baer - vor 10 Jahre ↑0↓0

    Ein typischer Fall von Fremd- und Eigensicht! Wenn unsere 'Andesartigkeit' von den Gästen als mangelnde Freundlichkeit empfunden wird, bringt es nichts, wenn unser Tourismusmanagement die Gäste umerziehen will. Einzig die Kundensicht ist entscheidend für den Erfolg im internationalen Wettbewerb. Das ist in jedem Industriezweig so.

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