Lax | Übername "Fröiestafel"

«Die Laxer-Frauen galten seit jeher als sehr tüchtig»

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In Lax beginnt das Goms, landschaftlich, geschichtlich und kulturell.

Das Eingangstor zum Goms liegt auf 1048 m ü. Meer. Trotz seiner Höhenlage herrscht ein sehr mildes Klima. Selbst der frostempfindliche Nussbaum gedeiht in Lax wie sonst nirgends im Goms. Die Gemeinde gilt als Klimakurort. Der Dorfname Lax leitet sich vom lateinischen Lacus ab, was See bedeutet. Südwestlich des heutigen Bahnhofs soll es nämlich einmal einen See gegeben haben. Das Gemeindewappen zeigt tatsächlich einen See. Dazu deuten die drei Berge mit den drei Tannen auf dem Wappen an, dass Lax im Gebirge liegt.

Die unterste Gommer Gemeinde trägt den Übernamen Fröie­stafel. Nach Auskunft von Gemeindepräsident Marco Imhasly ist der Übername auf verschiedene Gründe zurückzuführen. So sei Lax früher ein sehr kinderreiches Dorf gewesen. Es hiess: «Wer da find’t: Deisch ohne Wind, Lax ohne Kind, Fiesch ohne Spott. Eine besondere Gnade bei Gott». Familien mit 13, 14 oder gar 18 Kindern waren in früheren Zeiten keine Seltenheit. Die Laxer Frauen seien bekannt gewesen für ihren Fleiss und ihre Tüchtigkeit. So steht in der Dorfchronik: «Die Laxer-Frauen galten seit jeher als tüchtig und arbeitsam.» Sie halfen stets bei den Arbeiten auf den Matten und Äckern mit. Von einer starken Frau namens Maria wird in der Dorfchronik erzählt, dass sie einmal ihrem klein gewachsenen Mann beim Heuen geholfen habe. Als dieser dann nicht die Kraft hatte, eine «Burdi» Heu die Leiter hinauf in die Scheune zu tragen, schimpfte sie ihn einen Nichtsnutz und band ihn mit einem Strick auf die «Burdi» nieder und trug in einem Zug Mann und Heu die Leiter hinauf in die Scheune.

Auch heute seien unter den 304 Einwohnern von Lax 55 Jugendliche unter 18 Jahren, wie Gemeindepräsident Imhasly zufrieden betont. Für ein aktives Dorfleben setzen sich verschiedene Vereine ein wie etwa der Tambouren- und Pfeiferverein Lax, der einzige seiner Art im ganzen Goms. Als einziger Musikverein im Dorf ist er für die musikalische Umrahmung von Feierlichkeiten und Anlässen in der Gemeinde besorgt.

Interview mit Ariane Aufdereggen
Gemeinderätin und Präsidentin Verein «Miis Dorf»

Frau Aufdereggen, etliche Gemeinden im Goms leiden unter Abwanderung. Wie ist die Situation in Lax?
In den letzten Jahren blieben die jungen Leute vermehrt bei uns im Dorf. So sind 55 der 304 Einwohner von Lax jünger als 18 Jahre. Das ist sehr positiv. In einigen Gommer Gemeinden gibt es ja bekanntlich eine starke Überalterung der Bevölkerung. Dazu haben sich in den letzten Jahren immer wieder junge Familien in Lax niedergelassen. Andere sind nach einigen Jahren «in der Fremde» nach Lax zurückgekehrt.

Sie gehören ja auch zu den Rückkehrern...
Das ist richtig. Als ich 11 Jahre alt war, zügelten wir nach Brig. Mit 20 Jahren bin ich dann bewusst wieder nach Lax zurückgekommen.

Als Präsidentin des Vereins «Miis Dorf» setzen Sie sich für ein aktives Dorfleben ein.
Es ist uns eine Herzensangelegenheit, das Gemeinschaftsleben im Dorf zu aktivieren. Die Menschen sollen zusammen etwas unternehmen. So ist innerhalb des Vereins die Gruppe 60+ entstanden, sie sich gezielt für bestimmte Projekte engagiert.

Welches Projekt steht als nächstes an?
Im Moment arbeitet die Gruppe 60+ daran, dass auf dem Dorfplatz ein Dorfbrunnen entsteht.

Frank O. Salzgeber

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