Dorfserie Raron | Übername "Hopschla"

«Ich bin ganz froh, ein Hopschel zu sein»

Burgkirche in Raron.
1/4

Burgkirche in Raron.
Foto: RZ

Raron.
2/4

Raron.
Foto:

Das Weindorf St. German.
3/4

Das Weindorf St. German.
Foto: RZ

Burgkirche und Felsenkirche.
4/4

Burgkirche und Felsenkirche.
Foto: RZ

Quelle: RZ 0

Die politische Gemeinde Raron hat rund 1900 Einwohner und besteht schon seit Ewigkeiten aus den Dorfschaften Raron und St. German. Dazwischen, als verbindendes Glied in der Landschaftskette, der Heidnischbiel, der schon in prähistorischen Zeiten besiedelt war.

Besonders sehenswert sind die Kirchen. Die älteste, die Kirche St. German, hat ihre Ursprünge im 9. Jahrhundert und wurde während ihrer bewegten Baugeschichte mehrfach umgebaut. Eindrücklich thront die Kirche St. Romanus über Raron. Die Burgkirche wurde Anfang des 16. Jahrhunderts unter massgeblichem Einfluss des damaligen Bischofs und späteren Kardinals Matthäus Schiner vom berühmten Baumeister Ulrich Ruffiner erbaut. An der südlichen Kirchenmauer der Burgkirche liegt das Grab des 1926 verstorbenen Dichters Rainer Maria Rilke. 1974 entstand nach dreijähriger Bauzeit die Felsenkirche St. Michael. Das unter der Leitung des Architekten Donat Ruff entstandene Gotteshaus ist mit 500 Plätzen die grösste sich vollumfänglich im Fels­innern befindliche Kirche der Neuzeit. Das gelungene Übereinander von alter und neuer Kirche trägt wesentlich zum interessanten Dorfbild von Raron bei.

Der Übername des Ortes sind die «Hopschla».­ «Ich bin mir gar nicht sicher, ob es jetzt wirklich ‹Hopschla› oder doch ‹Chrote› sind», sagt Ruedi Salzgeber, pensionierter OS-Lehrer und Präsident der Stiftung Kulturweg. «Unser Dorflehrer behauptete, es seien ‹Hopschla›. Hier in St. German haben wir allerdings nicht viele davon.» Die «Hopschla» würden mehr unten in der Talebene leben, wo es besonders früher wegen der Rhone-Überschwemmungen viel Sumpfland gab. Ganz gut mit dem Übernamen «Hopschla» leben kann der Rarner Gemeindepräsident Reinhard Imboden. Imboden, in Visp bei den «Fleige» aufgewachsen, sei ganz froh gewesen, selbst ein «Hopschel» zu sein. Immer, wenn sich jemand in Visp blöd aufgeführt habe, pflegte er zu sagen: «Seid still, sonst fresse ich euch», erzählt er schmunzelnd.

Frank O. Salzgeber

Artikel

Kommentare

Noch kein Kommentar

Kommentar

schreiben

Loggen Sie sich ein, um Kommentare schreiben zu können.

zum Login

Sitemap

Impressum

MENGIS GRUPPE

Pomonastrasse 12
3930 Visp
Tel. +41 (0)27 948 30 30
Fax. +41 (0)27 948 30 31